Bastl schreibt:
08. September 2015, 0:47
Lieber Bastl,
wieso beantworten Sie mir meine Fragen nicht? Außerdem verteidige ich keine Terroristen - woran Sie sehen können, dass die Antifa nicht terroristisch ist. Vielmehr stellt sie sich dem rechten Terror in den Weg - etwas, was das System manchmal verpasst (siehe Heidenau). Interessanterweise wird das System genau dann aktiv.
Ich rufe nicht zu Gewalt auf und bin auch dagegen, dass man Menschen aufgrund ihrer Gesinnung am Demonstrieren hindert. Zwar bin ich als Platoniker immer noch der Meinung, dass nicht alle ein Recht auf eine Meinung haben - sondern nur die Kundigen. Aber Dummheit ist nicht strafbar. Und solange die Legioten sich an das Gesetz halten, gelten auch für sie die Schutzrechte des Staates.
(In Leipzig wurden die Zahlen der Legioten übrigens multipliziert - siehe die Demo mit Herrn Elsässer. Aber in Leipzig haben die sowieso nicht so einen Zulauf wie in Dresden. Da versuchen sie es zwar immer wieder, aber in Leipzig gibt es eine starke Bürgerschaft. Bei uns stellen sich die Leute ja auch vor die Flüchtlingsheime – nicht, damit keine Flüchtlinge kommen, sondern damit die Flüchtlinge nicht abtransportiert werden nach Heidenau. Und ja, wir sehen die Probleme. Auch die Probleme mit den vielen Männern und den Vorstellungen von einer patriarchalischen Gesellschaft – sollte Ihnen und einigen von den Konservativen hier eigentlich entgegenkommen. Vielleicht erinnern Sie sich nicht, dass ich Britta das schon einmal unter Paul sagt: 12. April 2014 um 13:41 schrieb: "Fundamentalismus als Verweigerung der Moderne im Blick auf die offene Gesellschaft (und die Pluralität der Lebens- und Weltentwürfe) ist ein neues Phänomen, weil ja auch diese Gesellschaftsform neu ist. Und es geht dabei ja nicht nur um Muslime. Ich möchte wetten, dass sich Bastl und der Beobachter in der Betrachtung und Bewertung vieler (vor allem ethischer) Fragen mit vielen Muslimen sehr einig wären – natürlich nicht in der Gottesfrage (wobei es sicher auch viele “theologische” Überschneidungen gäbe)." In dem Zusammenhang erinnere ich auch noch mal an Herrn Roch, der in dem Falle Gott nicht mehr zu bitten brauchte, ihm die Augen zuzuhalten.
Herzlich
Paul
Bischof Rentzing setzt zum Amtsantritt Zeichen gegen Fremdenhass
In der Dresdner Kreuzkirche wurde Landesbischof Jochen Bohl verabschiedet und sein Nachfolger Carsten Rentzing eingeführtEin kämpferisches Signal in seiner ersten Predigt als Landesbischof: »Menschenhass und Gewalt können nur unseren entschiedenen Widerspruch hervorrufen«, sagte Carsten Rentzing in seiner ersten Predigt bei seiner Amtseinführung in der Dresdner Kreuzkirche in Anspielung auf die Krawalle in Heidenau. Die Kirche müsse eine »Stimme für die Entrechteten, Verfolgten und Armen sein, um ihre Würde zu verteidigen.«
»Menschen, die ein Zeichen des Willkommens und der Liebe geben, befinden sich in der Nachfolge Jesu Christi«, so der neue Landesbischof weiter. Auf die in den Tagen vor seiner Amtseinführung erneut laut gewordene Diskussion um homosexuelle Partnerschaften und die kritische Haltung Rentzings dazu, die er vor der Amtseinführung in Interviews benannt hatte, ging er nicht ein. Allerdings sprach er von der »ganzen Vielfalt unserer Landeskirche, die es weiter geben muss.«
Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland, Gerhard Ulrich aus Schwerin, hatte in Bezug auf Spannungen in Gesellschaft und Kirche bei der von ihm geleiteten Amtseinführung von Carsten Rentzing betont: »Es wird darauf ankommen, die Spannung auszuhalten zwischen Entschiedenheit und Vielfalt. Einheit aus der Mitte der Schrift heraus erträgt die Vielfalt des Lebens. Der verschwenderische Geist Gottes liebt trotz der Unterschiede.«
Den scheidenden Landesbischof Jochen Bohl würdigte Ulrich als »begnadeten Prediger und differenziert denkenden Theologen«, der in der Öffentlichkeit wie etwa zum Asyl-Thema klar Stellung bezogen hat.
Die Predigt von Landesbischof Dr. Carsten Rentzing zu seinem Amtsantritt am 29. August können Sie hier nachlesen.
So, jetzt wissen wir genau, warum "Paul2 und andere Schreier sich Seit an Seit mit randalierenden Antifisten stellen! Gehts noch, merken Sie noch was?
Ansonsten: einfach lächeln!
alte Bekannte schreibt:
07. September 2015, 21:38
Liebe alte Bekannte,
na klar, es gibt noch mehr. Und ChristIn wird man ja durch Liebe, nicht durch Leistung.
Aber wir haben hier ein paar Exemplare, die immer dann die Bibel wörtlich nehmen, wenn es gegen andere geht. Und sonst lassen sie Gott einen guten Mann sein.
Zu Ihrer Frage – die ich schon wirklich sehr ausführlich beantwortet hatte (wobei Wiederholung ja die Mutter ist): Das Christentum ist eine Unmöglichkeit. Es ist die Aufhebung der Bürgerlichkeit – das Ende der Realpolitik. Lesen Sie einfach mal in den Evangelien und in den Paulusbriefen. Und wenn einer behauptet, nicht über die Bibel hinausgehen zu wollen und dann anders handelt – wie es Ihr Bastl ja macht – dann sage ich das so.
Und wenn Sie noch einen Entwurf wollten, wie es gehen könnte, dann kann ich Ihnen die Politeia empfehlen (Leider geht es so auch nicht.).
Herzlich
Ihr Paul
Wenzel schreibt:
08. September 2015, 7:36
An sich witzig. Aber: Konditionalsatz!
Naja, kann nicht jeder Wenzel sein.
Lieber Christoph,
ich bin dafür, dass wir die Gräben neu ziehen.
(UNd freue mich, auch Ihrer Seite zu stehen.
Sehr herzlich
Ihr Paul
Lieber Paul,
warum wollen Sie schon wieder neue Gräben ziehen? Oder meinen Sie das wie den Witz in DDR-Zeiten, daß man, um die Schlaglöcher in den Straßen zu beseitigen, einfach deren Ränder abschlagen müsse? Also, wenn dann viele Gräben da sind....
Herzlichst
Ihre alte Bekannte
P.S. Ihr Kommentar zum Olivenlandmärchen hätte mich nun brennend interessiert...
Vielen Dank an den Herrn Christoph für seine besonnenen und christlichen Worte.
Interessante Stellungnahme. Kann man nur begrüßen!
Angesichts der jüngsten Brandanschläge auf Unterkünfte für Asylbewerber rufen wir als ChristInnen in Deutschland zu einem verstärkten gemeinsamen Eintreten für eine gelebte Willkommenskultur in Deutschland auf.
Die Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland ist eine gesamtgesellschaftliche und bundesweite Herausforderung und muss als solche angenommen werden. Darum rufen wir Politik und Gesellschaft dazu auf,
zivilgesellschaftliches und ehrenamtliches Engagement durch professionelle Begleitung zu unterstützen,
tragfähige Brücken, die aus persönlicher Beziehungsarbeit entstanden, durch gute Zusammenarbeit zwischen politischen, behördlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren auf allen Ebenen zu stärken und
alles dafür zu tun, dass die Menschen in ihren Herkunftsländern Perspektiven und sichere Lebensbedingungen erhalten.
Wir begrüßen und unterstützen die außerordentlichen und pragmatischen Anstrengungen in vielen Bereichen unserer Gesellschaft, Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen. Wir nehmen aber auch die mit der Aufnahme von Flüchtlingen verbundenen Sorgen von Bürgerinnen und Bürgern und die großen Herausforderungen für Behörden und politisch Verantwortliche wahr. Anschläge verurteilen wir aufs Schärfste als fremdenfeindliche und daher menschenfeindliche Übergriffe.
Wir sind da, um jungen Menschen eine Heimat zu geben, die ihren vertrauten Lebensraum verlassen mussten. Wir sehen heute angesichts weltweiter Migrationsbewegungen ähnliche Herausforderungen. Als Teil der weltweiten Christenheit treten wir für die Stärkung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland und in anderen Ländern ein.
…
Die Fremdheit der Menschen, die uns aus anderen Kulturen begegnet, kann verunsichern und verängstigen. Wir wollen uns trotzdem nicht davon abhalten lassen, anderen in Nächstenliebe zu begegnen. Auch in unseren Städten und Dörfern wollen wir als ChristInnen das Leben mit Menschen anderer Herkunft und Kulturen mit gestalten, indem wir mit allen Menschen Leben teilen und füreinander eintreten. Wir bekräftigen daher die Dasseler Impulse (2012):
„Wir wollen respektvoll miteinander kommunizieren, allen mit Wertschätzung begegnen, mit bestehenden Unterschieden leben lernen, einander dienen und ganzheitlich den Auftrag wahrnehmen, wie Jesus Christus ihn uns gegeben hat.
Wir wollen von Christus lernen: ‚Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem anderen dient. Seid so untereinander gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht.‘“ (vgl. Philipper 2,4-11)
„Ich bin sehr dankbar, dass sich an vielen Orten ChristInnen für Flüchtlinge einsetzen und konkrete Hilfen leisten. Wir wollen als Teil einer weltweiten Christenheit weiterhin unseren Beitrag zu einer offenen, gelebten und praktizierten Willkommenskultur in Deutschland leisten.
1. Wann haben Sie sich umpolen lassen?
2. Für wen sprechen Sie?
Paul schreibt: 08. September 2015, 12:02
Lieber Paul,
nur nicht zu früh freuen. Denn das Auftreten von Meinungsverschiedenheiten an einer Stelle bedeutet ja nicht, dass der tiefgreifende Dissens an der anderen Stelle nunmehr bedeutungslos oder nivelliert wäre.
Und wenn man beides in einen Topf wirft, kann es passieren, dass z.B. das Eintreten für einen barmherzigen Umgang mit Flüchtlingen als Folge einer bibelkritischen Haltung verstanden oder erklärt wird.
Aber im Ernst: ich habe zu dieser Problematik eine Meinung. Ich denke, dass ich in dieser Frage Gott nicht missverstanden habe. Was da allerdings gesellschaftspolitisch draus wird, wage ich nicht zu prophezeien. Letztlich halte ich es auch nicht für unmöglich, mich hier in der Betrachtung der Folgen zu irren. Aber bin ich Papst?
Die Gräben zerfurchen irgendwie das ganze Land. DAS (diese schlimme Kakophonie auch und besonders unter Christen) halte ich für einen Fluch. Hat auch etwas von Dahingegebensein.
Herzliche Grüße
Ihr Christoph (man müsste mal einen neuen Gesprächsplatz finden, hier kriegt man ja einen Krampf von Scrollen)
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