
Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.
Johannes 1, Vers 17
Er hockt ruhig auf dem Boden und schreibt mit seinem Finger in den Sand des Tempelvorhofes. Um ihn herum Gebrüll, Geschubse, eine verunsicherte Frau und gelehrte Männer.
Er bleibt hocken – selbst als die furchtbare Anklage gegenüber der Frau laut und lauter gerufen wird: »Man hat sie auf frischer Tat(!) beim Ehebruch erwischt! Mose gebot uns im Gesetz, solche Frauen zu steinigen!«
Er schreibt weiter in den Sand. Dann die hinterhältige Frage: »Und was sagst DU dazu?«
Er ist gemeint! Gerade hatte er Menschen vom Reich Gottes erzählt, nun muss er reagieren. Er bleibt hocken, scheibt in den Sand. Das Gebrüll wird lauter, das Geschubse und die Verunsicherung der Frau erreichen ihren Höhepunkt!
Dann strafft sich sein Körper. Er steht auf und sagt: »Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!« Dann bückt er sich und schreibt weiter in den Sand.
Wohl keine andere Geschichte illustriert besser, was Johannes meint, wenn er schreibt: »Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.« Denn natürlich hat Jesus das Gesetz, die Leitlinien der Thora nicht aufgehoben, natürlich bleibt Sünde auch für Jesus Sünde. Er kennt keinen postmodernen Zeitgeist. Jesus drückt sich nicht vor der Wahrheit, relativiert sie nicht, sondern verkörpert sie. Doch er stellt sowohl Gesetz als auch Wahrheit in sein Licht, ins Licht der Gnade: »So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.« Das Gesetz steht, die Wahrheit über die Grausamkeit von Sünde und Schuld auch – Jesus löst beides nicht auf, aber er bietet seine Gnade an. Jens Buschbeck
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Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
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