Bereite dich mit zärtlichen Trieben
Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. Sach 9,9b
Bereite dich Zion mit zärtlichen Trieben, den Schönsten, den Höchsten dir nahe zu sehn.« So klingt die Vorfreude in Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium. Auf hohen Besuch bereitet man sich gerne vor. Das Haus blank, die Speisen erlesen. Das beste Kleid, die Haare besonders kunstvoll frisiert. Vorbereiten gibt Sicherheit.
Maria kann sich nicht vorbereiten. Es kommt ganz anders. Statt Hochzeitsvorbereitungen muss sie bangen, ob ihr Verlobter bei ihr bleibt. Statt Geburtsvorbereitungen muss sie reisen, weil der Machthaber es befiehlt.
Vor allem: Der angekündigte König kommt ihr näher als gedacht. Als Kind in ihrem Leib. Sie jubelt ihm nicht vom Straßenrand zu. Sie verabschiedet ihn nicht am Ende des Besuches mit einer Verbeugung. Dieser König bleibt. Wir wissen nichts über Marias Schwangerschaft. Muss sie sich übergeben in den ersten Monaten? Strampelt das Kind immer genau dann, wenn sie selbst zur Ruhe kommen könnte? Liegt sie nachts schlaflos über der Verantwortung, die auf sie zukommt? Wie bereitet sich Maria auf ihr Kind vor? Spricht sie mit Jesus, streicht mit der Hand über ihren Bauch?
Wenn Eltern ihr neugeborenes Kind im Arm halten, werden sie von Zärtlichkeit übermannt. Sie strahlen und sprechen leise und bewegen sich vorsichtig. Sie trauen sich kaum, die kleinen Finger zu berühren.
So kommt er, unser Gerechter und Helfer, unser König, der Höchste. Er kommt ganz anders. Bereiten wir uns auf seine Nähe vor – mit den zärtlichsten Trieben, die wir haben!
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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