
Auf den ersten Blick überrascht die Nachricht und könnte den Freistaat Sachsen glücklich machen: In keinem anderen Bundesland gibt es derzeit mehr Menschen über 27 Jahre, die Bundesfreiwilligendienst leisten. Im Juli waren es 1651 Sächsinnen und Sachsen. Selbst im viermal so bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen waren es weniger als 1000. Sind die erwachsenen und älteren Sachsen also viel mehr engagiert als andere Bundesbürger?
Der zehnte Geburtstag des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) gibt einen interessanten Blick auf die Zahlen frei. 400 000 Menschen haben bisher BFD geleistet. Das Nachfolge-Angebot für den Zivildienst, der zusammen mit der Wehrpflicht 2011 ausgesetzt wurde, erfreut sich großer Beliebtheit. Gerade für die Jüngeren bis 27 Jahre ist es eine wichtige Gelegenheit, um nach der Schule in soziale Bereiche zu schnuppern, ähnlich wie beim Freiwilligen Sozialen Jahr. In dieser Altersklasse ist die Zahl der sächsischen Bundesfreiwilligen auch gut, aber nicht sonderlich auffällig.
Doch der Bundesfreiwilligendienst kennt – anders als viele andere Freiwilligendienste – nach oben keine Altersgrenze. Zwar ist die Nachfrage dann deutlich geringer, aber der Osten wird an dieser Stelle auffällig. Viel mehr Menschen als im Westen Deutschlands nutzen den BFD als Zuverdienstmöglichkeit, oft während sie Arbeitslosengeld II beziehen. Dieser Anreiz führt sie in soziale Bereiche, die sie sonst nie kennengelernt hätten. Der soziale Mehrwert dieser Arbeit erstreckt sich dabei sowohl auf die Freiwilligen als auch die Einsatzstellen, etwa bei der Diakonie. Dass die Sachsen diese Chance so rege wahrnehmen, ist toll und verdient in jedem einzelnen der 1651 Fälle Applaus.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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