Nicht aufhören, mit Gott zu rechnen
»Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen.« (Lukas 12, Vers 35)
Ein Zimmer auf der Intensivstation – piepende Geräte, ein Bett und seit wenigen Minuten auch ein Stuhl. Die Frau, die dort Platz genommen hat, ist erst seit Kurzem als Seelsorgerin im Krankenhaus. Noch ehe sie sich ganz an die Atmosphäre des Raumes gewöhnt hat, tönen plötzlich Alarmsignale. Krankenhauspersonal strömt ins Zimmer, schnelle Wortwechsel und klare Ansagen füllen den Raum. Es wird hektisch. Alle sind aktiv, nur sie nicht. Das Gefühl, hier fehl am Platz zu sein, bricht plötzlich aus ihr heraus: »Was kann ich tun?«, sagt sie mit deutlicher Stimme. Da dreht sich eine Schwester um und gibt zur Antwort: »Ihre Aufgabe ist es, sich hier bewusst zu sein, dass Gott da ist!«
Eine ziemlich gute Antwort nicht nur auf die Ratlosigkeit der Seelsorgerin, sondern auch auf die Ratlosigkeit von Kirche. Denn auch sie fragt sich ja bei den Herausforderungen der Gesellschaft immer wieder, was das je Eigene ist, das sie einbringen kann.
Was uns als Gläubige ausmacht, ist wohl nicht zuerst eine spezifische Aufgabe, sondern eine bestimmte Haltung in allen Aufgaben.
»Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen«, heißt es im Lukasevangelium. Damit ist eine Erwartungshaltung beschrieben, die nicht aufhört, mit dem zu rechnen, der auch gesagt hat: »Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt!«
Es mangelt nicht so sehr an Meinungen und Ansichten in unserer Zeit, eher an Menschen, die mit ihrer Haltung selbst dann noch etwas ausstrahlen, wenn sie ratlos sind. »Ihre Aufgabe ist es, sich hier bewusst zu sein, dass Gott da ist!«
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Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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