Wann beginnt der Tag?
»Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.« Jesaja 60, Vers 2
Ein Meister fragte seine Schüler: Wann endet die Nacht und wann beginnt der Tag? Einer sagte: Vielleicht dann, wenn man aus der Ferne einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann? Der Meister verneinte. Eine andere Person fragte, vielleicht dann, wenn man einen Dattelbaum von einem Feigenbaum unterscheiden kann? Wieder verneinte der Meister.
Es wurden mehrere weitere Antworten geäußert, die der Meister alle verneinte. Schließlich gab er dem Drängen seiner Schüler nach und sagte: »Gut, ich will es euch verraten. Die Nacht endet und der Tag beginnt, wenn ihr in das Gesicht eines Menschen blickt und darin euren Bruder oder eure Schwester erkennt. Bis dahin ist die Nacht noch in uns.«
Die Epiphaniaszeit erinnert uns im Januar an das aufgehende Licht. Und am kommenden Sonntag beginnt die letzte Woche dieses Abschnitts im Kirchenjahr.
Der dazu gehörende Wochenspruch lädt uns ein, den Lichtkegel der göttlichen Liebe und Barmherzigkeit über uns wahrzunehmen. Und weil Gott nicht nur zu uns barmherzig ist, könnten wir uns das Licht aus der Höhe auch über den Anderen vorstellen.
Vielleicht gelingt es uns dann leichter, im Mitmenschen den Bruder oder die Schwester zu erkennen. Vielleicht können wir unter diesem Licht entspannter damit umgehen, dass wir in unseren Familien und Gemeinden nicht alle einer Meinung sind. Vielleicht hilft uns das dann auch, die Schwester oder den Bruder einmal entspannt zu fragen, welche Erfahrungen hinter seiner oder ihrer Meinung stehen.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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