
Je länger der Krieg dauert, desto wahrscheinlicher gewöhnt man sich an ihn – und unterschätzt dabei die Gefahr seiner Ausweitung. Diese besteht unvermindert fort, solange keine tragfähigen Waffenstillstands- und Friedensverabredungen getroffen wurden. In dieser Phase gilt es für die westliche Seite, den Krieg militärisch nicht weiter zu eskalieren und alles Erdenkliche daranzusetzen, Verhandlungslösungen zu finden. Hierbei erscheinen die Konfliktparteien ziemlich alleine gelassen. Wenn von deutscher Seite immer weiter Waffen ins Kriegsgebiet gepumpt werden und nur mit den Säbeln gerasselt wird, wird sich nichts entschärfen. Es braucht dringend Alternativen zum einseitigen militärischen Betonkopfdenken, eine echte Suche nach Kompromissen.
Christlicherseits wird in diesen Tagen manchmal das Argument einer ethischen Ausnahmesituation in Anschlag gebracht, in der dem Aggressor in den Arm gefallen werden müsse. Doch ehrlicherweise müssen diejenigen, die so argumentieren, eingestehen, dass das höchstwahrscheinlich eine Potenzierung der Opfer auf allen Seiten zur Folge haben würde. Stattdessen gilt es, das Maximum an Lebensschutz anzustreben – und das heißt im Moment: maximale Eskalationsvermeidung, keine militärischen Beteiligungen.
Vielmehr gilt es, wie es in bewundernswerter Weise vielerorts geschieht, die Opfer zu verbinden und alle Bestrebungen zu unterstützen, die Konfliktparteien aus diesem Krieg herauskommen und ihre Verluste begrenzen zu lassen. Christlicherseits ist auf die »andere Logik« Gottes zu setzen – wie 1989 die Kerzen könnten es heute die Nichtbeteiligung an Eskalationsspiralen, das vermittelnde Verhandeln und das solidarische Aufnehmen der Flüchtlinge sein, die Auswege ermöglichen.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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