Ein Gebet ist kein Wunschzettel
»Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.« Psalm 66, Vers 12
Bekanntlich sind ja »Meister noch nicht vom Himmel gefallen«, wie das bekannte Sprichwort sagt. Und das gilt wohl auch für das Beten. Als Gebetsmeister oder -meisterin wird sich wohl keiner oder keine von uns bezeichnen wollen. Mit Gott zu reden, muss man stattdessen immer weiter einüben, immer wieder.
Und manchmal sind wir dann vielleicht auch im Begriff, ein Gebet zu verwerfen, weil wir unzufrieden mit seiner Formulierung sind und das perfekte Gebet suchen. Oder wir sprechen ihm im Nachhinein die Gültigkeit ab, weil wir keinen Erfolg dieses Gebets wahrnehmen und es nicht wirksam erscheint. Wir fühlen uns nicht erhört: Am besten solle Gott so wirken, wie wir es uns vorstellen. Doch ist das Gebet ja kein Wunschzettel.
Ob Gott Gebete verwirft? Was würden uns Menschen in wirklicher Not dazu antworten: die Männer in der Hölle von Mariupol oder die Mütter, deren Babys an Unterernährung qualvoll sterben? Vielleicht ist in bestimmter Hinsicht jetzt auch eher die Zeit der Klage und der Bitte. Der Beter des Psalm 66 hat im Nachhinein, als es ihm wieder gut ging, für die schwere Zeit, in der er von Gott bewahrt wurde, Dank ausgesprochen.
Im Wochenspruch aus dem 20. Vers dieses Psalms zumindest wird Gott als der beschrieben, der im Gegensatz zu uns Menschen Gebete nie verwirft. Dieser Zuspruch soll uns gerade anlässlich des Gebetssonntags Rogate dazu anhalten, am Gespräch mit Gott festzuhalten, gerade auch angesichts all dessen, worunter Menschen in der Welt leiden, oder auch dann, wenn wir Gott und seine Hilfe anfragen. Dass wir nicht aufhören, das Beten weiter einzuüben: »Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.«
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