Das unverzagte »Dennoch«
»Christus spricht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.« Matthäus 11, Vers 28
Im vergangenen April hörte ich während einer Tagung ein Gedicht von Marie Luise Kaschnitz. Der Text von 1970 war mir nicht neu, aber die Worte sprachen mich nie zuvor so an. Sie haben mich berührt und kommen mir seither immer wieder einmal in den Sinn. Am Ende des Gedichtes heißt es:
»Ob wir uns fortstehlen rechtzeitig auf ein weißes Bett / oder zugrunde gehen am hundertfachen Atomblitz, / ob wir es fertigbringen mit einer Hoffnung zu sterben, / steht noch dahin, steht alles noch dahin.«
Wir sind in den letzten Jahren in Unsicherheiten geworfen worden, die ich mir für mein Leben so nicht vorstellen konnte. Ja, viele große Menschheitsfragen sind nach wie vor offen: »steht alles noch dahin«. Und dabei sind es ja bei Weitem nicht nur die äußeren und zum großen Teil weltweiten Lasten, die uns bedrücken. Was laden wir uns nicht alles selbst auf!
Der Wochenspruch führt uns Gottes offene Arme und seine große Einladung in Jesus Christus vor Augen: »Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.« Kein billiger Trost – Kopf hoch, so schlimm wird es schon nicht –, sondern der Hinweis auf den, der unserem Leben Halt verspricht. Es ist eine Einladung. Die Annahme, die Hinwendung zu Christus erfordert unsere Aktivität. Bergen wir uns also im Gebet gleichsam in SEINEN geöffneten Armen. Nehmen wir uns Zeit für die Stille vor IHM. Erfahren wir die Kraft SEINER Nähe. Vielleicht ist das die von Jesus versprochene Erquickung: als würden wir gestärkt – wie vom frischen Wasser einer Quelle – wieder aufbrechen und unseren Weg fortsetzen. Auch wenn uns klar ist: Vieles steht noch dahin. So gehen wir weiter mit einem unverzagten »Dennoch« im Sinn.
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Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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