Wenn die sächsische Landessynode am Wochenende zu ihrer Frühjahrstagung zusammenkommt, geschieht das inmitten stürmischer Zeiten. Es gilt, gleich mehrere Krisen zu meistern: die Kirchenkrise (insbesondere in Gestalt des Pfarrermangels), die gesellschaftlichen Spaltungen, der Umgang mit dem Ukraine-Krieg und mit der Klimakrise. Dafür suchen die Synodalen Orientierung bei einem Thementag am Sonnabend unter dem Titel »Wo kommst du her? Wo willst du hin? Kirche in der Zwischenzeit«.
Es ist weise und bezeichnend, dass für diese Orientierung in der Zeit nicht das militaristische Kanzlerwort von der »Zeitenwende« gebraucht wurde. Denn die Kirche lebt aus einer eigenen »Tiefe der Zeit«. Diese ist von Jesus Christus her qualifiziert: Er ist gekommen, damit der Ursprung mit dem Ziel verbunden werde und das »Reich Gottes« anbreche. Seither leben wir zwischen Anbruch und Vollendung, zwischen Hoffnung und Verwirklichung. Was heißt das für die Deutung unserer Zeit? Dass der Atem Gottes länger reicht als die kurzatmige Gegenwart. Dass seine geheilte Welt im Werden ist und überall dort aufbricht und anbricht, wo Menschen auf Gottes Güte, seinen Frieden, seine Liebesmacht vertrauen. Überall dort, wo nach den Maßstäben Jesu und nicht nach den Maßstäben dieser Welt gedacht und gehandelt wird, wo Böses nicht mit Bösem vergolten und der Güte etwas zugetraut wird, Leid gelindert und Leben bewahrt wird, ist das Reich Gottes mitten unter uns.
Die Synode tut gut daran, sich nicht nur mit den unmittelbar eigenen Problemen landeskirchlicher Organisation zu befassen, sondern den Blick zu weiten und zu fragen, wie Gottes Reich in dieser notvollen Zeit und Welt Raum greifen kann. Wie zum Beispiel ein »Schrei nach Frieden« aussehen könnte.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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