Ein Psalmgebet von heute
»Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch sein Güte von mir wendet.« Psalm 66, Vers 20Wir sitzen zusammen in einer netten Kneipe. Wieder einmal seit langer Zeit. Meine Schulfreundinnen und ich. Es braucht ein bisschen, bis wir wieder zusammenfinden. Die Gespräche werden intensiv, als Elisa uns ihre Geschichte anvertraut. Sie erzählt von ihrer Fehlgeburt. Von Schmerz und Scham. Von Rückzug und Versuchen, ins Leben zurückzufinden. Und sie erzählt davon, wie sie seit jenem Tag die Hände faltet, für ihr verstorbenes Kind betet und um neue Lebenskraft für sich. »Es dauert«, sagt sie, »und es wird noch dauern. Aber Gott ist für mich da. Das spüre ich in jedem Gebet. Er hält meinen Schmerz aus. Vor allem dann, wenn ich ihn selbst nicht mehr ertragen kann.«
Mich beeindruckten ihre Worte und sie erinnern mich an die Psalmbeter, die genau diese Gefühle in Sprache bringen. Die von den Tiefen des Lebens singen, von Lasten und Läuterung, von Unrecht und Flehen und am Ende ihres Liedes in Lob und Dank münden und ohne Einschränkung die Güte Gottes preisen.
Menschen haben zu allen Zeiten vielleicht nicht das Gleiche erlitten, wohl aber Vergleichbares. Das, was alle Menschen verbindet, sind die Gefühle und die Sprache.
Bereichert ging ich an jenem Abend nach Hause und merkte, wie gut es tut, wenn wir uns diese Geschichten erzählen. Die Geschichten unseres Lebens und unseres Glaubens. Seien es unsere eigenen wie an jenem Abend in der Kneipe oder die der Psalmbeter. Jedenfalls: Geschichten, die uns daran erinnern, welche Kraft Beten hat: »Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.«
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