»Die Kirche ist mit ihren Modellen am Ende.« Als Landesbischöfin Ilse Junkermann vor acht Jahren erstmals diesen Satz sagte, dachte ich zunächst, mich verhört zu haben. Was sich wie ein Schlag ins Gesicht der Ehrenamtlichen anfühlte, ist bei näherer Betrachtung leider wahr.
Jedoch ein Ende der Modelle ist nicht gleichbedeutend mit dem Ende der Kirche. Das gilt auch für die Interpretation der alljährlichen Mitgliederstatistik. Abgesehen davon, dass das Ritual der Veröffentlichung an Masochismus grenzt, sollten wir Christen nicht auf Zahlen, sondern auf Christus schauen.
Natürlich verschließen wir vor der Realität nicht die Augen. Aber die Konsequenz ist eine andere als die säkularer Kommentatoren: »Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen«, lässt der Evangelist den Fischer Simon Petrus sagen. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt.
Am vergangenen Wochenende haben in Hamburg mehr als 17 000 ehrenamtliche Kirchenmusiker das Evangelium auf den Plätzen der Stadt hinausposaunt. Und sie haben damit auch den Auftrag umgesetzt, den Jesus seinen Jüngern aufgetragen hat: Hingehen und das Evangelium in Musik, Wort und Tat zu den Menschen bringen. Wir sollten aufhören zu lamentieren, dass wir immer weniger werden. Wenn die alten Modelle nicht mehr funktionieren, dann sollte man nicht daran festhalten, sondern neue auspro- bieren.
Davon abgesehen sind die Kirchenmitglieder immer noch die mit Abstand größte organisierte zivilgesellschaftliche Gruppe. Um alle Rest-Bedenken zu zerstreuen, sei an die Zusage unseres Religionsstifters erinnert: »Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.«
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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