Dieses Pauschalurteil nervt einfach nur: Die Volkskirche habe ihre ursprüngliche Mission und ihren Markenkern komplett aus den Augen verloren, behauptet der Management-Berater Veit Etzold. Und weiter: Die Anbiederung an den Zeitgeist sei schuld an den hohen Austrittszahlen. Etwas wird nicht richtiger, wenn man es oft genug wiederholt. In den Gottesdiensten, die ich besuche, gibt es Markenkern pur. Von Zeitgeist ist da ebenfalls wenig zu spüren, außer dass die Sprache nicht mehr die ist, die vor 500 Jahren Luther gesprochen hat – wobei der damals ebenfalls dem Zeitgeist huldigte und so sprach, dass es das (Kirchen-)Volk verstand.
Jede Woche werden durchschnittlich 12 388 Gottesdienste in der EKD gefeiert. Zwischen 365 000 (Invokavit) und 4,9 Millionen (Heiligabend) Besucher machen wöchentlich davon Gebrauch. Gottes Wort wird auf vielfältige Weise verkündigt und die Sakramente recht verwaltet. Es ist ignorant, darüber hinwegzusehen und pauschal so unzutreffende wie unbelegbare Behauptungen aufzustellen.
Es ist irreführend, wenn Äußerungen Einzelner mit der Kirche als Ganzer gleichgesetzt werden. Die Verlautbarungen der EKD-Ratsvorsitzenden, der EKD-Präses oder der Bischöfe werden eben nicht ex cathedra verkündet, als wären sie so wahr und unerschütterlich wie der Sonnenaufgang. Vielmehr ist es ein Schlag ins Gesicht aller Haupt- und Ehrenamtlichen, die sich leidenschaftlich und aufopfernd engagieren und entweder die Frohe Botschaft in Wort und Musik verkündigen oder dafür sorgen, dass dies regelmäßig geschehen kann. Die Kirche, das ist kein anonymer Großkonzern, der vierteljährlich ein von Marketing-Experten verfasstes Erfolgsjournal vorlegt. Die Kirche, das sind wir!
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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