Miteinander reden ist wesentlich für eine Beziehung – Rückfragen im Sinne von »Wie meinst du das?« sind hilfreich. Denn Menschen neigen dazu, sich zu verschließen, wenn sie sich angegriffen oder missverstanden fühlen. Auch wenn der oder die Andere das gar nicht so meinte. Der Psychologe Friedemann Schulz von Thun hat ein Modell entwickelt, um Gespräche zu entschlüsseln: das sogenannte Vier-Ohren-Modell. Demnach enthält jede Äußerung Botschaften auf vier Ebenen: Die reine Sachinformation; die Selbstoffenbarung; den Beziehungshinweis; den Appell. Diese vier Seiten einer Äußerung treffen auf die »vier Ohren« des Empfängers. Leicht vorstellbar, dass dabei der Empfänger auf dem »falschen Ohr« hört. Beide Seiten sind verantwortlich für ein gelingendes Gespräch. Die unmissverständliche Kommunikation ist der Idealfall – aber leider längst nicht die Regel. Wenn etwa jemand vor allem auf dem »Appell-Ohr« hört, kann er sich schnell unter Druck gesetzt fühlen: »Was soll ich denn noch alles tun?« Oder wenn einer in erster Linie beziehungsorientiert ist, könnte er leicht die Beziehung in Frage stellen: »Du magst mich nicht mehr.« Deshalb ist es gut, zu prüfen, ob das, was man hört, vom Empfänger auch so gemeint war.
Auch die Bibel kann mit verschiedenen »Ohren« gehört werden. Ein Beispiel: Jesus sagt: »Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende« (Mt. 28,20). Darin steckt die Information: »Auch wenn ich nicht mehr zu sehen bin, ich bin trotzdem da.« Von sich selbst offenbart er: »Eigentlich würde ich gern noch leibhaftig bleiben.« Wesentlich ist aber vor allem das, was er auf der Beziehungsebene ausdrückt: »Ich liebe euch so sehr und habe einen Weg gefunden, bei euch zu bleiben.« Und er appelliert: »Vertraut auf mich, auch wenn ihr mich nicht mehr sehen könnt.«
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