In sechs Wochen stehen wir wieder vor der Wahl. Wissen Sie schon, bei welcher Partei Sie Ihr Kreuz machen werden? Oder brauchen Sie Hilfe? Die Landeskirche Sachsens und mit ihr nun auch weitere Landeskirchen und Bistümer wollen wieder Hilfestellung geben, diesmal bundesweit. Unter dem Motto »Für alle. Mit Herz und Verstand« knüpfen sie mit ihrer Kampagne zur Bundestagswahl dort an, wo sie 2024 nach dem »Wahlmarathon« nicht aufgehört haben: Die Stärkung der politischen Mitte.
Nun ist es besonders in Ostdeutschland verpönt, Wahlhilfe zu geben. Denn wer die DDR erlebt hat, fühlt sich schnell daran erinnert. Und spätestens an dem Punkt, wo Landesbischof Tobias Bilz ausdrücklich vor einer bestimmten Partei warnt, fühlen sich manche sächsische Christen von ihrem Hirten bevormundet. Der Landesbischof ist überzeugt, dass die Kampagne der Kirche in Sachsen im vergangenen Jahr gewirkt hat. Doch wer mit Herz und Verstand wählen geht, braucht keinen Vormund. Niemanden, der ihm oder ihr sagt, wo das Kreuz gut oder schlecht ist. Die Schlagworte allerdings, mit denen sich die Kirche gegen Extremismus stellt, sind wichtig: Menschenwürde, Nächstenliebe, Zusammenhalt. Sie machen die kirchliche Position nach außen erkennbar und zeigen auch Nichtchristen, wofür das Evangelium in der Welt steht.
Denn es geht bei der Wahl um alle und für alle. Es geht um zukunftsweisende Entscheidungen und unterschiedliche Gesellschaftsentwürfe. Die Kirche möchte dabei an Grundsätzliches erinnern und das ist gut so. Denn sie ist und bleibt ein wichtiger Akteur in der Gesellschaft. Doch überspannen darf sie die Kampagne nicht. Hinweise auf Parteien sollten »Herz und Verstand« überlassen bleiben.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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