
Eigentlich sollte das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution 2014 eingeweiht werden. Dass das Projekt bis heute nur auf dem Papier steht, hat vor allem mit denen zu tun, die da geehrt werden sollen – den Leipzigern. Denn viele fremdeln mit den übergestülpten Plänen, die vor allem von wohlmeinenden Politikern und »Berufsleipzigern« mit West-Biografie forciert werden. Als der erste Gestaltungswettbewerb 2012 ein infantiles Sammelsurium quietschbunter Würfel als Sieger hervorbrachte, ging die Bürgerschaft auf die Barrikaden.
Im zweiten, diesmal von der Stiftung Friedliche Revolution auf den Weg gebrachten Gestaltungswettbewerb ging 2024 der Entwurf des Leipziger Architekturbüros ZILA als Sieger hervor. Des Gedenkens für würdig befunden wurde eine Ansammlung von rund 50 aus Stahl gefertigten Bannern, Fahnen und Transparenten, die in einer grünen Parklandschaft an 1989 erinnern soll. Schaut zwar besser aus als der Würfel-Exzess, löste in der Bürgerschaft aber auch keine Begeisterungsstürme aus. Eher Befürchtungen, dass es mit Graffiti-Schmierereien und Aufklebern überzogen werden würde. Entstehen soll das Denkmal auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, der 1989 ein verwilderter Parkplatz war. Mit der Revolution hatte der Ort nichts zu tun.
Alte Leipziger werden sich hingegen noch erinnern, dass dort zu DDR-Zeiten am 1. Mai die Fahnen-Ausgabe war … Der Stadtrat, der am Mittwoch entscheiden sollte, ist ähnlich gespalten wie die Bürgerschaft. Als gebürtiger und gelebter Leipziger, der am 9.10.1989 selbst mit auf der Straße war, sage ich: Lasst es sein! Leipzig braucht kein neues Denkmal! Wir haben die Nikolaikirche (samt Säule davor) – sie ist das wahre und einzig authentische Denkmal der Revolution!
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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