
Zum Abschluss der Friedensdekade fragt der SONNTAG: Wie aktuell ist noch der christliche Pazifismus?
Es gab eine Zeit, in der – so will es scheinen – waren die Antworten klarer. Als sich Jugendliche 1982 in der DDR »Schwerter zu Pflugscharen«-Aufnäher an die Kutten nähten. Oder als das Friedensgebot Jesu zum Bausoldaten-Dienst führte.
Doch heute gibt es keine Kirche des klaren Wortes mehr. Es gibt ausgewogene Äußerungen. Kirchenleitende meiden den Pazifismus, als brächte er sie ins Abseits schwärmerischer Weltfremdheit.
All das hat natürlich mit der veränderten friedenspolitischen Situation zu tun. Heute gibt es keine klassischen Kriege mehr. Wir leben im Zeitalter der »neuen Kriege« und »asymmetrischen Konflikte«, in denen es um innerstaatliche Kämpfe und internationale Interventionen geht. Die Welt ist unfriedlicher denn je. Völkermorde zwingen die internationale Gemeinschaft zum Eingreifen.
Das erzeugt das neue ethische Dilemma, in dem die Kirche steckt: Wie sind die offenbar notwendig gewordenen »humanitären Interventionen« zu bewerten? Verstößt diese Form der Waffengewalt gegen den jesuanischen Pazifismus?
Der Theologe Fernando Enns beschreibt in seinem Buch »Ökumene und Frieden« das harte Ringen der Kirchen um die neue Friedensfrage in den letzten Jahren. Dabei gehe es nicht mehr um den alten Gegensatz von passiven Pazifismus und Bellizismus. »Es geht ganz umfassend um nicht weniger als den ernsten Versuch eines ›richtigen Lebens mitten im falschen‹«, so Enns.
Die Debatte fragt, wie sehr man sich auf den Geist und die Logik militärischen Eingreifens einlassen sollte.
Lesen Sie mehr dazu im aktuellen SONNTAG: https://www.sonntag-sachsen.de/2016/46/das-kreuz-mit-dem-krieg
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