Sachsens Landesrabbiner Zsolt Balla wird am 21. Juni in Leipzig als Militärbundesrabbiner eingeführt. Damit werde es erstmals nach rund 100 Jahren und 76 Jahre nach dem Holocaust wieder jüdische Militärseelsorge in der deutschen Armee geben, teilte der Zentralrat der Juden am Donnerstag in Berlin mit. Die Amtseinführung des 42-jährigen orthodoxen Rabbiners soll in der Leipziger Synagoge stattfinden.
Dazu werden unter anderem Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, erwartet. Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wird angekündigt.
Weitere Militärrabbiner sollen laut Zentralrat sukzessive ihren Dienst antreten. Zsolt Balla soll ein noch einzurichtendes Militärrabbinat in Berlin leiten und die Arbeit von bis zu zehn jüdischen Geistlichen in der Bundeswehr koordinieren.
„Mit der Berufung von Militärrabbinern knüpfen wir an eine alte Tradition an und schlagen zugleich ein neues Kapitel auf“, erklärte Schuster. Das Wirken der Rabbiner werde für die Bundeswehrsoldaten eine Bereicherung sein. Die Amtseinführung des Militärbundesrabbiners sei ein historischer Tag für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland.
Ende 2019 hatten Kramp-Karrenbauer und Zentralrats-Präsident Schuster einen Staatsvertrag über die jüdische Militärseelsorge unterzeichnet. Wegen der Corona-Pandemie hatte sich die Umsetzung verzögert. Balla bleibt auch als Militärrabbiner weiterhin Leipziger Gemeinderabbiner und Landesrabbiner von Sachsen.
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