
Der Start eines Friedenstrecks mit Pferdegespannen von Berlin nach Jerusalem am 8. Mai soll Auftakt einer Reise mit hoher Symbolkraft werden. Es sei zwar „herausfordernd, durch Länder mit bestehenden Konflikten zu reisen“, sagte Pfarrer Helmut Kautz rund einen Monat vor Beginn der Tour dem Evangelischen Pressedienst (epd) im brandenburgischen Marienfließ: „Aber wir glauben an die Kraft des Dialogs und der symbolischen Friedensbotschaft.“ Dass 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Schoah eine Glocke aus Militärschrott auf einen fast 5.000 Kilometer langen Weg gebracht werde, um ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung zu setzen, habe große Symbolkraft.
An der rund acht Monate dauernden Tour wollen sich nach Angaben des Pfarrers der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mehrere Frauen und Männer mit Pferdegespannen beteiligen. „In Berlin werden etwa 30 Menschen und sechs Gespanne mit insgesamt rund 18 Pferden offiziell aufbrechen“, sagte Kautz: „Von diesen 30 Teilnehmern planen einige, die gesamte Strecke bis Jerusalem mitzufahren.“ Außerdem würden zum Start weitere Reiter und Unterstützer erwartet, darunter auch die Berliner Polizeireiterstaffel.
Zu möglichen Gefahren bei der Reise auch durch Kriegs- und Konfliktgebiete sagte Kautz, es gebe Kontakte zu diplomatischen Stellen, um abzuwägen, welche Wege sicher passierbar sind. „Unsere Hoffnung ist es, durch die Türkei zu reisen und dann, falls möglich, mit Unterstützung lokaler Partner und Behörden weiterzukommen“, sagte der Prior des evangelischen Stifts Marienfließ. Auf sich ändernde Sicherheitslagen werde flexibel reagiert. Notfalls werde die Fahrt von der Türkei aus nach Israel auf dem Seeweg zurückgelegt.
„Das eigentliche Ziel unserer Reise ist nicht nur das Ankommen in Jerusalem, sondern das Unterwegssein selbst“, sagte Kautz: „Wir tragen eine Friedensbotschaft durch Europa und den Nahen Osten, wir führen Gespräche, bauen Brücken, und allein schon der Weg dorthin ist eine starke Geste.“ Sollte ein Konflikt den Friedenstreck aufhalten, bedeute dies kein Scheitern der Mission, betonte der Pfarrer: „Wenn es uns gelingt, mit dieser Fahrt Hoffnung zu geben, Mut zu machen, Menschen zusammenzubringen, dann haben wir unser Ziel erreicht, egal wo die Reise physisch endet.“
In Jerusalem wollen die Friedensfahrer die Glocke aus Militärschrott an die „Hand in Hand“-Schule übergeben, an der jüdische, muslimische und christliche Kinder gemeinsam unterrichtet werden.
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