Landesbischof ruft zu respektvollem Umgang auf
Bischof Bilz stellt Bericht vor der Landessynode vor: Kirche soll Gegenkultur zu Polarisierungen und Spannungen bildenSachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz hat zur Stärkung einer respektvollen Gesprächskultur aufgerufen. Vor dem Hintergrund von Polarisierung und Spannungen in der Gesellschaft sei die Kirche herausgefordert, eine Gegenkultur zu bilden, sagte Bilz am Samstag auf der Tagung der Landessynode in Dresden. Notwendig sei die Fähigkeit, sich auszuhalten und zu respektieren.
Kirche müsse zudem offene Räume bieten, „für alle, die Schutz und Geborgenheit brauchen“, sagte Bilz: „Das bedeutet für mich, dass wir vielfältige Gelegenheiten für Ermutigung schaffen.“ Er plädierte dafür, dass Kirche „noch stärker zum Rückzugsort für Entmutigte wird“. Es brauche „Begegnungsgelegenheiten zwischen denen, die eigentlich Begegnungen vermeiden wollen“, Orte für das Gespräch und die Verständigung von Menschen mit unterschiedlicher Meinung.
Der Bischof rief zu Zuversicht trotz sinkender Mitgliederzahlen auf. „Ich wünsche mir für unsere Kirche, dass wir wertschätzen und würdigen, was getan wird“, betonte er. Angesichts der kleiner werdenden Kirche und anderer Herausforderungen werde die „gelungene und immer wieder gelingende Arbeit“ oft nicht mehr wahrgenommen. Es brauche jedoch den „anerkennenden Blick“. Zugleich rief er dazu auf, die nächste Generation intensiver in den Blick zu nehmen als jetzt. Die Arbeit in den Schulen, in Kindergärten, in der Kinder- und Jugendarbeit sei „von absoluter Bedeutung“.
Der Bischof appellierte zudem, die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt voranzubringen. „Wir müssen Kräfte einsetzen, um die zerstörerische Kraft zu überwinden“, sagte Bilz. Dafür seien personelle und finanzielle Ressourcen einzusetzen, „aber auch Herzenskräfte und die Kraft, die aus der Demut wächst“. Es gelte, eigenes Versagen einzugestehen und glaubhafte Zeichen der Umkehr zu setzen.
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