Landeskirche muss drastisch sparen
Sächsische Landessynode: Kirche muss kontinuierlich Ausgaben verringern
Die sächsische Landeskirche sieht sich einem massiven Spardruck ausgesetzt. Wie Finanzdezernentin Kathrin Schaefer am Samstag in Dresden vor der Landessynode schilderte, müsse die Institution bereits bis 2030 einen insgesamt zweistelligen Millionenbetrag einsparen. Basis ist die Annahme einer Kostensteigerung um 2,5 Prozent.
Eine Ursache ist ihren Angaben zufolge die weiterhin stark zurückgehende Zahl der Kirchenmitglieder. Diese sank allein seit 2010 um 25 Prozent. Bis 2060 wird eine weitere Halbierung der aktuellen Mitgliederzahlen von rund 574.000 erwartet. „Lange Zeit ist die rückläufige Entwicklung der Gemeindegliederzahlen durch eine Steigerung des Kirchensteueraufkommens begleitet worden. Diese Zeiten sind nun vorbei“, so Schaefer. Zusätzlich zum Sinken der Steuereinnahmen würden künftig auch die Einnahmen aus dem EKD-Finanzausgleich stark reduziert werden. „Das Volumen des Finanzausgleichs wird deutlich sinken. 2035 werden wir daraus nur halb so viel zur Verfügung haben“, sagte sie.
Bei einem Jahresvolumen von rund 250 Millionen Euro machen die EKD-Zuflüsse momentan 48,6 Millionen Euro aus. Weitere 29,1 Millionen sind Staatsleistungen, der Rest Kirchensteuereinnahmen aus dem Gebiet der Landeskirche.
Finanzdezernentin Kathrin Schaefer © Steffen Giersch
Neben dem Rückgang der Einnahmen sei vor allem die Steigerung der Kosten das Problem, so Schäfer. Ein kontinuierlicher Abfall wäre noch verkraftbar, man sehe sich jedoch rasant steigenden Kosten gegenüber. Momentan sind Einnahmen und Ausgabe noch knapp gedeckt. Schaefers Schilderungen zufolge tut sich in den kommenden Jahren eine immer größere Schere auf.
Schaefer mahnte zum Handeln: „Einfach so weitermachen wie bisher können wir uns nicht leisten!“ Die bisherigen Kürzungen reichten nicht mehr. „Wir müssen mehr sparen.“ Allein bis 2030 droht bei den angenommen Steigerungen von 2,5 Prozent ein Defizit von 31,6 Millionen, bis 2035 könnte das Defizit auf 70,3 Millionen Euro steigen. Bei einer angenommen Kostensteigerung von „nur“ 1,5 Prozent sind es noch 17 Millionen bis 2030 und 38,5 Millionen bis 2035.
Doch der Versuch gleichmäßiger Kürzungen stoße an Grenzen. „Denn nur in größeren Arbeitsbereichen/Einheiten kann flächendeckend gekürzt werden.“ Kleinere Arbeitsbereiche wiederum wären perspektivisch zu klein, um inhaltlich weiter sinnvoll arbeiten können. Auch Gebäude und Gebäudenutzungen müssten mit bedacht werden. „Es ist die Konzentration auf bestimme Aufgaben und Bereiche notwendig.“
Den größten Posten auf Kostenseite machen die Personalkosten mit 70 Prozent aus. Daher müssten tatsächlich „nach und nach“ Stellen abgebaut werden. Bisherige Kürzungen reichten nicht aus, so Schaefer.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.