Die evangelische Theologin Margot Käßmann hat ihre Sympathie für den Kirchenprotest der katholischen Fraueninitiative »Maria 2.0« zum Ausdruck gebracht. »Ich kann nicht anders, als mich daran zu freuen. Respekt, Schwestern! Und: Das wurde auch Zeit«, heißt es in einem Beitrag der früheren Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die »Bild am Sonntag«. Die Initiative »Maria 2.0« setzt sich für mehr Gleichberechtigung in der katholischen Kirche ein. Eine Woche lang hatten Frauen in vielen deutschen Bistümern ihre ehrenamtliche Tätigkeit in Einrichtungen der katholischen Kirche eingestellt und keine Kirche mehr betreten. Auch in Zukunft sind weitere Aktionen geplant.
Käßmann betonte, die evangelische Kirche habe viele Jahre diskutiert, ob Frauen Pfarrerinnen werden könnten. Am Ende sei klar gewesen: Es gebe keine theologischen Gründe, die dagegen sprächen, allenfalls die Tradition. Käßmann: »Tradition ist gut, wenn sie Menschen beheimatet. Aber sie muss verändert werden, wenn sie Menschen ausgrenzt! Es wird Zeit, dass Frauen endlich öffentlich die Kirchen repräsentieren, aber auch die anderen Religionsgemeinschaften, das Judentum, den Islam. Wenn uns angeblich die Hälfte des Himmels gehört, können wir das ja hier auf Erden schon mal einüben.«
Frauen würden überall auf der Welt die Kirchen tragen, müssten sich aber den Männern unterordnen, kritisierte die Altbischöfin: »Engagierte christliche Frauen kochen den Kaffee, putzen den Altarraum, nähen Altardecken und Priestergewänder. Aber Priesterin können sie nicht sein, leiten dürfen sie die Kirchen nicht. Den Entscheidungen der Männer über Jungfräulichkeit, Ehe, Verhütung und Abtreibung aber sollen sie sich beugen. Wie kann das sein«, fragte Käßmann in dem Beitrag.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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