In Sachsen öffnen am bundesweiten »Tag des offenen Denkmals« am Sonntag mehr als 600 historische Stätten ihre Türen. Unter dem Motto »Entdecken, was uns verbindet« gehe es in diesem Jahr auf die Spurensuche nach europäischen Einflüssen in deutschen Denkmälern, teilte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz am Donnerstag in Bonn mit. Allein in Leipzig seien rund 60 und in Dresden rund 40 Denkmäler zugänglich. Die bundesweite Eröffnung wird in diesem Jahr in Köln gefeiert.
Das Motto bezieht sich auf das Europäische Kulturerbejahr 2018. Bundesweit sind am Denkmaltag den Angaben zufolge rund 7.500 Baudenkmäler, Parks und archäologische Stätten geöffnet. Der europaweite Tag findet in Deutschland seit 25 Jahren statt.
Auch in diesem Jahr sind wieder zahlreiche Kirchen und Friedhöfe öffentlich zugänglich. In Sachsen können Besucher unter anderem in der Leipziger Thomaskirche die Orgeln und den Turm besichtigen. In Dresden laden unter anderem die Kreuzkirche zu Glocken-, Turm- und Orgelführungen ein sowie die Gedenkstätte für die zerstörte Sophienkirche zu kulturellen Angeboten. Zudem öffnet in der Landeshauptstadt das Festspielhaus Hellerau seine Türen.
Die Restauratoren des sächsische Landesamtes für Denkmalpflege präsentieren Fragmente eines Altars von 1662 aus der Dresdner Schlosskapelle. Eine Besonderheit seien die grünen Säulen, die dem Landesamt zufolge aus einem historischen Steinbruch im griechischen Thessalien stammen. Die Säulen soll Herzog Albrecht 1476 von einer Pilgerfahrt aus Jerusalem mitgebracht haben.
In Meißen öffnet die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt ihren historischen Terrassenweinberg. Er liegt an der Südflanke des Burgberges zu Meißen und wird seit 2012 wieder genutzt. Hinter die Kulissen des Sorbischen National-Ensembles können Besucher in Bautzen schauen. In Grimma öffnen die Klosterkirche, die nach 1550 von der benachbarten Fürsten- und Landesschule genutzt wurde und heute als Veranstaltungshalle dient.
Der »Tag des offenen Denkmals« ist der deutsche Beitrag zu den »European Heritage Days« unter der Schirmherrschaft des Europarates. Alle 50 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich im September und Oktober an dem Ereignis. Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Denkmaltag bundesweit. Er findet jährlich am zweiten Sonntag im September statt. Ziel ist es, die Öffentlichkeit für das kulturelle Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Denkmalpflege zu wecken.
Über Termine in den Kirchen informiert das Landeskirchenamt:
In Dresden-Striesen erfährt der Besucher der Versöhnungskirche an der Schandauer Straße etwas über die Geschichte und die Sanierung der Kirche. Angebote für Kinder, Konzert und Kaffee und Kuchen beinhalten das Programm. Die Kreuzkirche lädt um 11:30 Uhr und 12:30 Uhr zu Glocken-, Turm- und Orgelführungen ein. Mit Führungen und Aktionen beteiligt sich auch die Gedenkstätte Sophienkirche, Busmannkapelle, ab 15:00 Uhr am Denkmaltag.
Weitere Kirchenangebote gibt es u.a. in Leubnitz-Neuostra, die Loschwitzer Kirche und die Schifferkirche Maria am Wasser in Hosterwitz.
Die St. Jakobuskirche in Freital-Pesterwitz beteiligt sich ebenfalls am Denkmaltag. Landesbischof Dr. Carsten Rentzing wird im dortigen Sonntagsgottesdienst um 9.30 Uhr predigen, der auch im Rahmen des Jubiläums »950 Jahre Pesterwitz« gefeiert wird.
In Chemnitz stehen ebenfalls mehrere Innendstadtkirchen offen. Zudem werden auf dem St. Nikolaifriedhof (Michaelstr. 15) verschiedene Veranstaltungen angeboten. Es geht am Nachmittag in einem Vortrag um die Geschichte des Friedhofs, dem sich unterschiedliche thematische Führungen anschließen. Der Tag wird um 17 Uhr mit einem Konzert für Violoncello und Orgel in der St. Nikolaikirche beschlossen.
Im Chemnitzer Umland öffnen beispielsweise die Stiftskirche in Chemnitz-Ebersdorf (Mittweidaer Straße 79) und im Südosten die klassizistische Kirche in Kleinolbersdorf-Altenhain ihre Türen.
In Westsachsen beteiligen sich der Zwickauer Dom St. Marien, die Matthäuskirche und in der Umgebung die restaurierte Kirche »Zu den drei Marien« im Wildenfelser Ortsteil Härtensdorf mit dem Peter-Breuer-Altar, der Urban-Kreutzbach-Orgel sowie den alten und neuen Glocken. Im Übergang zum Vogtland öffnen die Kirchen in Irfesgrün, Waldkirchen und Stangengrün.
In und um Leipzig laden einige Kirchen Interessierte zu Veranstaltungen ganz unterschiedlicher Art ein. Es stehen Gottesdienste, Konzerte, Turmbesteigungen und Kirchenführungen auf dem Programm. So lassen sich entlegene Ecken, überraschende Töne und spannende Aus- und Einblicke erkunden. Nach dem Gottesdienst in der Leipziger Thomaskirche, in dem der Thomanerchor singt, gibt es Führungen in der Kirche zu Orgeln und Turm. Die benachbarte Lutherkirche am Johannapark steht auch für Besichtigungen offen. In Leipzig-Plagwitz wird eine Ausstellung der Offenen Kunstwerkstatt eröffnet.
Häufig ist die Kirchenöffnung Möglichkeit, über bauliche Veränderungen und über Sanierungen zu informieren. So wird in der Gnadenkirche im Gottesdienst der Abschluss der Restaurierung des Kanzelaltars gefeiert. In der Michaeliskirche am Nordplatz gibt es ab 15 Uhr in der offenen Kirche eine Präsentation des Sanierungsprojektes Michaeliskirche sowie eine Kirchenführung durch Räumlichkeiten, die sonst selten betreten werden können.
Im »Neuseenland« im Leipziger Süden laden u.a. die Kirchenruine in Wachau zu Kaffee, Kuchen, Limonade, Kindertheater, Führung und Konzert sowie die Fahrradkirche Markkleeberg-Zöbigker zu einem bunten Programm für Groß und Klein ein.
In Borna wird am 9. September ein Kirchenbezirkstag gefeiert. Um 14 Uhr beginnt er mit einem Festgottesdienst zur Einführung des neuen Superintendenten Dr. Jochen Kinder in der Stadtkirche St. Marien. Danach wird das Festprogramm auf dem Martin-Luther-Platz fortgesetzt.
Auf dem Gebiet der sächsischen Landeskirche befinden sich 1.500 Kirchen und Kapellen in 700 Kirchgemeinden und Kirchspiele. Über 90 Prozent stehen unter Denkmalschutz.
Internet: https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/
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