Der frühere Superintendent und Ehrenbürger der Stadt Plauen, Thomas Küttler, ist tot. Der evangelische Theologe war einer der führenden kirchlichen Männer während der friedlichen Revolution im Herbst 1989. Er starb am Mittwoch im Alter von 82 Jahren in Leipzig, wie der Hofer Dekan Günter Saalfrank dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Küttler stand von 1979 bis 2002 an der Spitze des sächsischen Kirchenbezirks Plauen.
Am 5. Oktober 1989 fand in Plauen das erste Friedensgebet statt, mit dem die evangelische Kirche auf die drohende Eskalation der Lage in der DDR reagierte. Zwei Tage darauf war Plauen Schauplatz der ersten Großdemonstration in Ostdeutschland, die nach Küttlers Worten zu einem »auslösenden Funken« der Wende wurde. An diesem Tag hatte der Kirchenmann entscheidenden Anteil daran, dass diese Massendemonstration mit mehr als 15 000 Teilnehmern friedlich verlief. »Sein mutiges Auftreten und sein Verhandlungsgeschick verhinderten Gewaltanwendung und Blutvergießen«, sagte Saalfrank.
Küttler stammte aus Schwarzbach in Sachsen und wuchs in Hannover auf. Nach Studium und Vikariat siedelte er 1965 wieder in die DDR über, wo er nach beruflichen Stationen in Marbach bei Döbeln und in Leipzig im Jahr 1979 nach Plauen wechselte. Dort war der Superintendent im Oktober 1989 Mitgründer der sogenannten »Gruppe der 20« und leitete nach der Grenzöffnung den Runden Tisch in der vogtländischen Stadt.
Küttler gehörte von 1990 bis 2003 der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an, zuletzt ab 2001 als deren Vizepräsident. Seit 2002 lebte er in Leipzig im Ruhestand.
Die Trauerfeier findet am 13. Dezember um 13 Uhr in der Marienkirche in Leipzig-Stötteritz statt.
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