In der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau ist am Wochenende eine Wanderausstellung zur repressiven DDR-Heimerziehung eröffnet worden. Anlass war das 18. Treffen ehemaliger DDR-Heimkinder, das nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause in Torgau stattfand, teilte die Gedenkstätte mit. Die mobile Ausstellung beleuchtet die ideologischen Hintergründe sozialistischer Umerziehung und die Funktionsweise des DDR-Heimsystems.
Die Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur, Evelyn Zupke, wies bei der Eröffnung auf die folgenschweren Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen in DDR-Umerziehungsheimen hin. Der Aufenthalt in einem Jugendwerkhof oder Spezialkinderheim sei nicht einfach eine Episode in deren Leben gewesen: „Er prägt das Leben der Betroffenen bis heute.“
Das nordsächsische Torgau ist der bekannteste Standort der ehemaligen DDR-Umerziehungsheime. Viele andere Orte sind nach Einschätzung der dortigen Gedenkstätte inzwischen in Vergessenheit geraten. Mit der „Blackbox Heimerziehung“ solle ein neues Kapitel bei der Aufarbeitung aufgeschlagen werden, hieß es.
Untergebracht ist die Ausstellung in einem umgebauten Seecontainer. Sie ist zunächst eine Woche lang in Torgau zu sehen, bevor der Container auf Reisen zu anderen historischen Orten ehemaliger Umerziehungseinrichtungen geht. Nächste Station ist die Burg Scharfenstein im Erzgebirge, wo zu DDR-Zeiten ein Jugendwerkhof untergebracht war.
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