»Ohren des Herzens« offen halten
»Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.« Johannes 10, Verse 11a. 27–28aEinmal klingelte unser Telefon. Ich meldete mich mit Vor- und Nachnamen und vom anderen Ende schallte es: »Ich bin’s!« Tatsächlich, ich höre eine Stimme, aber mir fällt absolut nicht ein, welcher Mensch da zu mir spricht. Es ging da nicht um sogenannte »Enkeltricks«. Ich konnte die Stimme nicht auf Anhieb zuordnen. Aber das klärte sich schnell.
Christus stellt sich uns als guter Hirte vor. Er geht davon aus, dass er bekannt ist und – anders als in meinem Telefonat – an seiner Stimme erkannt wird. Ganz so geradlinig ist es nicht immer. Manchmal ruft Jesus lange, ehe seine Herde sich in die Spur begibt. Manchmal sind die Ohren verstopft und »harthörig«. Oder sind die »Ohren des Herzens« verschlossen? Im Zuge einer Hospizbegleitung kam ich zu einer todkranken, alten Frau. Ich stellte mich als Mitarbeiterin des Diakonie-Hospizdienstes vor und erklärte das Angebot der Begleitung in der letzten Lebenszeit. Frau K. wandte ein, dass sie schon lange nicht mehr in der Kirche wäre. Da das kein Hinderungsgrund ist, vereinbarten wir regelmäßige Hausbesuche. Dabei kam Frau K. mehrfach auf das Thema Kirchenzugehörigkeit zurück. »Soll ich unseren Pfarrer bitten, Sie mal zu besuchen?« fragte ich Frau K. Sie war unsicher und lehnte es zunächst ab. Doch kurze Zeit später, als es ihr schon sehr schlecht ging, bat die Enkelin im Namen der Oma um diesen Besuch. Am nächsten Tag kam ich mit Pfarrer S. zu der sichtlich von der Krankheit gezeichneten Frau. Pfarrer S. erzählte ihr die Geschichte vom guten Hirten, der sein verlorenes Schaf ruft und sucht, bis er es gefunden hat. Und dann nimmt er es auf seine Arme und trägt es heim. Nach der anschließenden Abendmahlsfeier lag Frau K. sehr erschöpft im Bett und flüsterte ganz ergriffen: »Ich bin so froh, dass ich wieder ein Schäflein bin.« … und ich kenne sie und sie folgen mir und ich gebe ihnen das ewige Leben.
Von Belastung und Entlastung
»Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.« Galater 6, Vers 2 Mehr ...- Mitarbeiter/innen (m/w/d) Ökumenische Sozialstation Leipzig
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