Krankenhäuser schließen aus Kostengründen, die Bundesbahn ist marode, Lehrer fehlen, und die Kommunen müssen aus Geldmangel Büchereien und Schwimmbäder schließen. Und die Reichen werden reicher und die Armen zahlreicher.
Wie konnte es dazu in einem reichen Land kommen? Deutschland ist zur ungleichsten Gesellschaft in Europa gemacht worden – im Wesentlichen durch eine ungerechte Steuerpolitik. Das kam so: Seit der neoliberalen Wende in den 1980er Jahren galten Steuern als legalisierter Raub. In Deutschland wurde der Spitzensteuersatz für die Reichen von 56 % auf 42 % abgesenkt, die Vermögenssteuer ausgesetzt und die Erbschaftssteuer wurde zu einer Bagatellsteuer. Die Folgen: Dem Staat fehlt Geld für Schulen, Krankenhäuser, öffentlichen Verkehr. Private wie öffentliche Armut kehren zurück und der Sozialstaat wird ausgehöhlt. Gleichzeitig haben die reichsten fünf Personen in Deutschland ein so großes Vermögen wie die unteren 32 Millionen Menschen.
Abhilfe schaffen könnte die Erinnerung an den biblischen Zöllner Zachäus. Seine Bekehrung steht sinnbildlich für die notwendigen Veränderungen der globalen Finanzordnung. Es ist an der Zeit zu erkennen, dass den Steuern eine Schlüsselrolle bei der Schaffung einer sozial ausgeglichenen und solidarischen Gesellschaft zukommt. Deshalb müssen die Kirchen über Steuern reden, wenn sie sich für die Armen und eine solidarische Gesellschaft stark machen. Von Zachäus ist zu lernen: Es geht um Rückerstattung von angehäuftem gewaltigen Vermögen, nicht um Umverteilung. Steuern sind der Preis, an dem sich zeigt, welchen Wert für eine Gemeinschaft das hat, was mit Steuern finanziert werden kann: Schulen, Krankenhäuser, Sozialstaat.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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