"Denn zum Glück gibt es ihn [Krieg der Kulturen] noch nicht." das "noch" gehört großgeschrieben!
So soll es auch bleiben! Danke Pegida, danke Hamed Abdel-Samad, danke Dieter Nuhr, danke Herr Broder, danke in memoriam Herr Giordano...
Gedenke der vielen anderen Allahu-akbar-Aktionen, wie das hineinfahren in eine Menschenmenge unter diesem Ruf, das beschädigen von Kirchen und Synagogen unter diesem Ruf, das zertreten von Schädeln unter diesem Ruf, das Köpfen von Journalisten unter diesem Ruf...
Ist das also die Umsetzung von Allahs Wille? Würde das Mohammed gefallen? Diese Antwort sollte jeder nach Lektüre des Korans selbst finden!
Der Brandbeschleuniger
Der Terroranschlag von Paris macht Angst und ratlos, die Spirale der Gewalt scheint sich zu drehen - doch wir können etwas dagegen tunDie Sache ist natürlich monströs. Ein kaltblütiger Terror-Anschlag auf eine Pariser Zeitungsredaktion, zwölf Tote, im Namen Allahs. Was für eine Gewalt, was für eine Gotteslästerung. Und was für eine Brandfackel, die da geworfen wurde. Alle Befürchtungen der deutschen Pegida-Demonstranten, die am letzten Montag 18 000 Menschen auf die Dresdner Straßen brachten, scheinen sich zu erfüllen. Die Folgen scheinen absehbar: Noch mehr Angst vor dem Islam und dem Fremden, noch mehr Hass. Ein Brandbeschleuniger.
Denn die Wahrheit ist, nach Abklingen des Schocks mit nüchternen Augen betrachtet: Wer im Terror von Paris einen Krieg der Kulturen ausmacht, zwischen Abendland und Morgenland oder gar Muslimen und Christen, der schafft diesen Krieg erst, den er doch zu verhindern meint. Denn zum Glück gibt es ihn noch nicht. Die wahre Front verläuft zwischen einer Minderheit religiös verblendeter und von der Gewalt der Kriege im Irak und in Syrien verbogener Fundamentalisten - und einer friedlichen muslimischen wie christlichen und atheistischen Mehrheit. Die Front verläuft zwischen einem religiösen Totalitarismus - und einer offenen, liberalen, menschenfreundlichen Gesellschaft. Die freie Presse ist eine ihrer Wächterinnen. Nun wurde sie hart getroffen.
Auch auf Pegida-Demonstrationen will man der "Lügenpresse auf die Fresse" geben. Auch dort haben viele eine freie, offene, liberale Gesellschaft mit all ihren Widersprüchen und Fehlern satt. Dabei ist genau dies das christliche Abendland, als dessen Verteidiger sich Pegida sieht. Christlich ist das Abendland, wenn es friedfertig ist. Bereit zur Offenheit, zur Nachsicht, zum Verständnis, zur Vergebung. Bereit zur Toleranz auch von Karikaturen, die wehtun können. Bereit, die andere Wange hinzuhalten, um sich treu zu bleiben. Wie schmerzhaft dies sein kann, hat Paris gezeigt.
Und doch: Würde das Abendland sich nun verbunkern, die Fremden verteufeln, seine Freiheiten einschränken, hartherzig werden - es würde sein Inneres verlieren. Darum geht es jetzt. Es liegt in unserer Hand.
"einer Minderheit religiös verblendeter und von der Gewalt der Kriege im Irak und in Syrien verbogener Fundamentalisten"
Ja klar, das hat alles nichts mit dem Islam zu tun.
Fast unbemerkt kamen gestern bei einem Anschlag im Jemen über 30 Menschen zu Tode. Das hatte natürlich auch nichts mit dem Islam zu tun.
Der 11. September hatte nichts mit dem Islam zu tun, die Terrorakte in Madrid und London hatten nichts mit dem Islam zu tun, IS hat nichts mit dem Islam zu tun, Mohammeds Biographie hat nichts mit dem Islam zu tun, zur Gewalt aufrufende Koranverse haben nichts mit dem Islam zu tun.
Herr Roth; sprechen Sie mal mit ehemaligen Moslems aus muslimischen Ländern, die zum Glauben an Jesus gekommen sind! Die werden Ihnen erzählen, was das alles mit dem Islam zu tun hat und wie der Koran diese Akte legitimiert.
@Bastl Zu den Fakten nur so viel: Die mit Abstand meisten Opfer von Islamisten sind - Muslime. Weil sie anders glauben und handeln als diese Terroristen. Dass Islamismus nichts mit dem Islam zu tun hat, habe ich an keiner Stelle behauptet.
Lieber Herr Roth,
wenn nach der heute veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung 80 % der in Deutschland lebenden gläubigen Muslime die Demokratie in Deutschland als gut befinden, muss man sehr wohl zwischen Ihnen und den Verbrechern, die den Islam als Begründung für ihre Mordlust missbrauchen, unterscheiden dürfen. Die Mehrheit der friedlichen Muslime brauchen unsern Schutz vor den fundamentalistischen Kreuzzüglern, die alles umbringen, was ihrer den Koran missbrauchenden Macht im Weg steht. Wir können diese 80 % auch nicht noch mit Hass oder Misstrauen zurückstoßen.
Lustig ist an der og. Studie auch, dass die Angst vor der Islamisierung Deutschlandes (im Vergleich der Bundesländer) umso größer wird, je weniger Muslime im Bundesland leben. Im Umkehrschluss müsste man dann damit rechnen,dass je weiter die Islamisierung fortgeschritten ist, umso geringer die Angst wird. 100 % Mullahs ist gleich 0 % Angst. Oder stimmt die Rechnung nicht?
Kurz: Vielen Dank für Ihren Artikel.
Johannes Lehnert
PS: Köln hat 10% Muslime. Wieviele Kölner spazierten bei KOGIDA mit, waren es400? Wenn in Dresden 20.000 Spaziergänger unterwegs sind: Wie groß ist der Muslime-Anteil in Dresden? Vielleicht 0,5 % (Pardon: Die Zahl ist fast erfunden. Wer weiß es genauer?) d.o.
Lieber Herr Roth, dieser Anschlag hat uns alle, die wir gern in einer offenen und weitherzigen Gesellschaft leben, die es gewohnt ist, auch mit Spott umzugehen, hart getroffen. Ja, da wurde von Menschen, die voller Hass sind und völlig humorlos, eine Brandfackel geworfen, deren Folgen wir heute noch nicht absehen können. Diese Männer haben all den friedlich in Europa lebenden Muslime geradezu einen Mühlstein um den Hals gebunden.
Aber: Angst wäre ein schlechter Ratgeber. Er ist ebenso schlecht, wie eine Politik der Beschwichtigung.
So, wie sich der Islam in diesen Verbrechern darstellt und wie er uns in IS begegnet und in anderen Gruppen, muss er nicht sein. Aber er kann so sein und es wäre für uns fatal, wenn wir das aus unserem Bewusstsein löschen wollten. Wir sollten nicht daran zweifeln, dass zu einem friedlich (bleibenden) Islam eine Gesellschaft gehört, die, als Mehrheitsgesellschaft Normen des Zusammenlebens vorgibt und durchsetzt und jene, denen es nicht passt, entsprechend bestraft.
Zu unserer Gesellschaft gehört dazu, das wir religiöse Toleranz leben und jeder nach seiner Fasson selig werden kann. Aber die wesentlichen Punkte des gesellschaftlichen Zusammenlebens gibt keine besondere Religion vor. 1762 richtete die preußische Heeresleitung ein selbständiges Bosniakenregiment mit einem preußischen Heeresimam ein. Wir können also nicht leugnen, dass es schon recht lange Muslime unter uns gibt. Aber wir sollten auch erkennen, das man sie nicht sich selbst überlassen sollte, schon gar nicht in religiöser Hinsicht und diejenigen, die ihren Gemeinden vorstehen, nicht aus irgend einer obskuren religiösen Schule kommen sollten, sondern besser auf unsere freiheitliche Ordnung eingeschworene Leute wären.
Nein, es geht noch nicht um "the clash of civilisations". Es geht noch um einige Fundamentalisten, die Gewalt und Hass verbreiten. Wir sollten aber nicht so tun, als ob sich das Problem irgendwann erledigt haben wird, wenn wir nur tüchtig jene scheel anblicken, die ihrer Sorge Luft machen. Wir sollten die Sorge ernst nehmen und als Gesellschaft und mit der Macht, die unserem Staat zur Verfügung steht, dafür sorgen, dass Fundamentalisten die Brandfackel aus der Hand gerissen wird.
Gert Flessing
Unglaublich! Kein Kommentar!
Ach wie schade. Ihr Artikel muss auf einen nachdenklichen Leser wirklich wie eine Bestätigung dessen wirken, was Pegida sagt - nämlich dass unsere Presse doch manchmal etwas verblendet wirkt. Selbst aus dem Anschlag in Paris wird noch Kapital gegen Pegida geschlagen. Aber Sie sind in prominenter Gesellschaft - die FAZ macht es heute auf Seite 1 genauso. Mir fällt es jedoch recht schwer, beides in einen Topf zu werfen: Zwischen Leuten, die in DD gewaltfrei ihre - wenngleich etwas irrige - Meinung sagen (was eine offene Gesellschaft aber bitte schön auch zu ertragen hat!) und Leuten, die mit Maschinengewehren Zeitungsredaktionen stürmen, besteht für mich dann doch noch ein gewisser Unterschied. Ein Gesprächsangebot an erstere könnte ich mir noch vorstellen. Sie aber offenbar nicht, lieber Herr Roth. Für sie ist die Welt schwarz oder weiß - Graustufen gibt es nicht. Wo bleibt denn Ihre Offenheit?
Sehr geehrter Herr "manuel",
haben Sie sich mal die Biographie der Attentäter angeschaut? Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, daß auch in unserer Kultur etwas nicht stimmen könnte, daß wir Menschen in dieses Schwarz-Weiß-Schema drängen?
Vielleicht ist das Denken der Pegida-Bewegung ein Grund für das, was wir erleben. Verbunden natürlich mit dem ach so christlichen Handeln des ach so christlichen Abendlandes in aller Welt zur Durchsetzung seiner wirtschaftlichen Interessen!
Und da geht es nicht darum, dieses Verbrechen zu rechtfertigen. Es geht darum zu verstehen, wo noch Ursachen liegen. Es ist eben nicht alles so einfach wie es sich die - etwas irrigen - Pegida-Wirren zusammenreimen.
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