Das wäre doch mal ein guter Ansatz!
Wichtigste Vorraussetzung wäre dafür allerdings wohl, daß , anders als bisher, "die Chancen unserer Kirche als politisch neutrale Institution zu nutzen", von allen (auch und besoners vom Bischof!!!) wirklich verantwortlich wargenommen würden!
Gemeinden sollen Dialog anbieten
Die Landeskirche möchte Gemeinden unterstützen, die den Dialog in der Debatte über Flüchtlinge und Pegida suchen. Uwe Naumann sprach mit Tabea Köbsch, Stabsstelle Kommunikation im Landeskirchenamt.Frau Köbsch, bei der aktuellen Diskussion für und wider Pegida gehen die Gräben auch durch Kirchgemeinden. Es gibt sogar anonyme Austrittsdrohungen aus der Kirche. Wie schwierig ist die Situation?
Köbsch: Es ist richtig, dass in den Kirchgemeinden alle Positionen zu finden sind, sowohl Befürworter als auch Kritiker der Pegida-Demonstrationen. Aber auch Menschen, die versuchen, den Dialog beider Seiten zu ermöglichen. Auch die Kirche steht also vor der Herausforderung, mit dieser neuen politischen Situation in Sachsen umzugehen. Von konkreten Austrittsdrohungen weiß ich persönlich nichts, würde aber gern mit den betreffenden Menschen ins Gespräch kommen.
Sind Protestanten, die bei Pegida-Demos mitlaufen, schlechte Christen?
Köbsch: Wer wäre ich, jemanden als einen schlechten Christen zu bezeichnen? Jesus hat uns geraten, zunächst den eigenen Balken im Auge zu sehen, bevor ich den Splitter im Auge des anderen verurteile. Unabhängig davon muss über Ängste und Vorurteile geredet und darf über Meinungen auch gestritten werden. Aus der christlichen Botschaft ergeben sich aber Grundsätze, die wir als Christen nicht ignorieren dürfen: Dazu gehört für mich die Achtung vor jedem Menschen, das Eintreten für Gerechtigkeit, die Unterstützung Notleidender und die Suche nach friedlichen Mitteln der Auseinandersetzung.
Bei welchen Themen sehen Sie Redebedarf in Gemeinden?
Köbsch: In der Kirche sollte über alle Themen gesprochen werden, die uns aktuell umtreiben. Als Kirche haben wir hier die Möglichkeit, Gesprächsräume zur Verfügung zu stellen, solchen Gesprächen einen geistlichen Rahmen zu geben und klare biblische Maßstäbe in ein solches Gespräch einzubringen. Diese Chance sollten wir nutzen.
Wird das denn nachgefragt?
Köbsch: Wir bekommen viele Anrufe von Christen unserer Landeskirche. Viele sind besorgt, verunsichert und fragen: Was tut die Kirche?
Und was tut sie?
Köbsch: Wir unterstützen Kirchgemeinden, die vor Ort eine Willkommenskultur beziehungsweise Hilfe für Flüchtlinge etablieren möchten. Und wir bieten wir den Gemeinden Unterstützung an, die gern ein Gesprächsangebot machen möchten, sich aber die Moderation eines solchen Gespräches nicht zutrauen. Sonderseelsorger, Pfarrer, Gemeindeberater und Supervisoren haben zugesagt, Kirchgemeinden in der Moderation solcher Veranstaltungen zu unterstützen. Die angefragten Moderatoren sind dankbar für den Impuls und lassen sich gern von Kirchgemeinden ansprechen.
"Willkommenskultur" ist schon beinahe ein "Unwort", so sehr erscheint es mir abgedroschen. Schön wäre es, wenn wir überhaupt erst einmal so etwas, wie Kultur im Umgang miteinander entwickeln könnten.
Viel besser finde ich es, wenn wir den konkreten Gedanken der Hilfe für Menschen, die hier her kommen, aufgreifen und ihn mit Leben erfüllen. Wenn Menschen Hilfe erfahren, werden sie sich auch "willkommen" fühlen.
Gert Flessing
Liebe Tabea Köbsch,
das Anliegen ist nur zu unterstützen! Es ist aber nicht neu sondern die Ur-Aufgabe der Gemeinde, für andere da zu sein. Und es ist eine Chance, Gemeinde für alle zu sein, nicht nur für die, die eh dazugehören. Man sollte nur aufpassen, dass man nicht auf jeden Zug aufspringt, der schon abgefahren ist. Dann schon lieber auf die Menschen zugehen, die auf dem Bahnsteig stehen geblieben sind!
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