Johannes Berthold mit 70 Jahren verstorben
Der frühere Vorsitzende des sächsischen Gemeinschaftsverbandes und ehemalige Rektor der Fachhochschule für Religionspädagogik und Gemeindediakonie in Moritzburg starb unerwartet am 7. OktoberDer frühere Vorsitzende des Sächsischen Gemeinschaftsverbandes, Johannes Berthold, ist am 7. Oktober im Alter von 70 Jahren gestorben. Das erfuhr der SONNTAG aus dem persönlichen Umfeld des Verstorbenen. Der Gemeinschaftsverband informierte gestern zudem per E-Mail über den »überraschenden Heimgang unseres ehemaligen Vorsitzenden«. Darin heißt es, dass er »nur zwei Wochen nach seinem 70. Geburtstag und ohne, dass es sich angedeutet hätte«, verstorben sei.
Die beiden Vorstände des Landesverbandes, Falk Schönherr und Stefan Heine schreiben weiter: »Fast jeder von uns wird eine persönliche Erinnerung und prägende Begegnungen im Herzen tragen. Auch als Sächsischer Gemeinschaftsverband insgesamt verdanken wir Johannes sehr viel. Mit unseren Gebeten und Gedanken sind wir bei seiner Frau Erika, seinen Kindern und der ganzen Familie Berthold. Über allem Verlust und aller Anteilnahme steht die Gewissheit, dass Johannes jetzt den sieht, den er geglaubt und dem er mit seinem Leben die Ehre gegeben hat.«
Johannes Berthold studierte von 1971 bis 1977 Evangelische Theologie am Theologischen Seminar in Leipzig. 1973 gehörte er zu den Mitbegründern der 1992 als Verein eingetragenen »Bruderschaft Liemehna«, wo er sich bis 2021 ehrenamtlich im Vereinsvorstand engagierte. 1980 wurde der Theologe in Borstendorf im damaligen Kirchenbezirk Flöha ordiniert und blieb dort Pfarrer bis 1990. Anschließend war er Dozent für Theologie und ab 1992 Professor an der Fachhochschule für Religionspädagogik und Gemeindediakonie am Evangelisch-Lutherischen Diakonenhaus in Moritzburg. Ab 2004 war er Rektor der Fachhochschule und im gleich Jahr auch einer von drei Bischofskandidaten in der Landeskirche Sachsens. Er unterlag Jochen Bohl nur knapp. Von 2008 bis zu seinem Ruhestand im Herbst 2018 war er Vorsitzender im Landesverband Landeskirchlicher Gemeinschaften Sachsen, dem größten pietistischen Gemeinschaftsverband in den östlichen Bundesländern.
Von 2013 bis 2019 war er Mitglied im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz, bis 2014 auch im Vorstand von ProChrist. 2020/21 gehörte er auch der Arbeitsgruppe der sächsischen Kirchenleitung zur Unterscheidung von wertkonservativem Christsein und Rechtsextremismus an, die nach dem Rücktritt des früheren Landebischofs Carsten Rentzing einberufen worden war. Der Theologe hatte die damalige Einschätzung der Kirchenleitung beim Bischofsrücktritt nicht geteilt.
Johannes Berthold hinterlässt seine Ehefrau Erika, vier Söhne und eine Tochter.
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