Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Die Behörden gehen von einem Anschlag aus. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte am Freitagabend in den ARD-Tagesthemen, derzeit seien zwei Tote, darunter ein Kleinkind, und mindestens 60 Verletzte und zahlreiche Schwerverletzte bekannt.
Bei dem Täter soll es sich laut Haseloff um einen Arzt aus Saudi-Arabien handeln, der seit 2006 in Sachsen-Anhalt lebt und in Bernburg arbeitet. Er soll die Tat offenbar alleine begangen haben. Zu den Hintergründen des mutmaßlichen Anschlags ist noch nichts bekannt. Der Täter ist laut Haseloff mit einem Leihwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast.
„Das ist eine Katastrophe für die Stadt Magdeburg, für das Land und generell für Deutschland“, sagte Haseloff weiter. Am Samstag werde Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Magdeburg erwartet. Zudem gebe es Signale, dass der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernehmen wolle.
Die Stadt Magdeburg schreibt auf der Social-Media-Plattform X, etwa 100 Kräfte der Feuerwehr und 50 Kräfte des Rettungsdienstes seien im Einsatz.
Der Magdeburger Dom war am Abend für Hilfesuchende geöffnet, wurde aber nach Angaben eines Sprechers der mitteldeutschen Landeskirche aus Sicherheitsgründen wieder geschlossen. Am Samstag werde der Dom von 9 bis 18 Uhr wieder geöffnet sein, hieß es. Es stehe allen Menschen offen, hier Trost zu suchen sowie in Stille und mit Kerzen ihre Anteilnahme auszudrücken, hieß es. Notfallseelsorger seien aber am Abend weiter im Einsatz.
Der evangelische mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer sagte in einer ersten Stellungnahme, man sei in Gebeten und Gedanken bei den Opfern und Angehörigen. Der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige sagte, gerade in diesen Tagen vor Weihnachten sei eine solche Tat umso erschreckender und abgründiger. „Zugleich sehe ich in diesem Vorfall aber auch die Herausforderung für unsere Gesellschaft, jeglichem Extremismus noch entschiedener entgegenzutreten und sich noch mehr für ein friedvolles Miteinander einzusetzen“, sagte Feige weiter.
Auch die katholische Kathedrale St. Sebastian war am Abend für Besucher geöffnet und werde auch am Samstag ab 9 Uhr wieder offenstehen, hieß es.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.