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Sachsen will nach den Sommerferien zum Regelbetrieb an den Schulen zurückkehren. "Die Schülerinnen und Schüler werden wie gewohnt in ihren Klassen und Kursen nach den geltenden Stundentafeln und Lehrplänen unterrichtet", erklärte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) am Montag in Dresden. Damit bestehe ab Ende August wieder uneingeschränkte Schulbesuchspflicht für alle Schularten und Jahrgangsstufen.
"Schulen sind nicht die Hauptverbreitungsorte des Virus", betonte Piwarz mit Blick auf eine Studie, deren Ergebnisse mit der Verkündung der Entscheidung vorgestellt wurden. Demnach waren von Mitte Mai an insgesamt gut 1.500 Schülerinnern und Schüler zwischen 14 und 18 Jahren sowie rund 500 Lehrer an drei weiterführenden Schulen in den Landkreisen Bautzen, Görlitz und in Dresden untersucht worden. Bei lediglich zwölf von ihnen sei über Antikörper eine zurückliegende Corona-Infektion festgestellt worden.
Die Schulen seien Ende vergangener Woche über die Pläne zur vollständigen Öffnung informiert worden, sagte Piwarz und sprach von einem geplanten "Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen". So werde es weiter Hygieneregeln geben, ein Mindestabstands von 1,50 Metern gelte künftig aber nicht mehr. Dies sei im Regelbetrieb nicht möglich. Über das Tragen von Mund-Nasen-Masken könne jede Schule selbstständig entscheiden, sagte Piwarz weiter.
Eltern von Grundschulkindern müssten im neuen Schuljahr keine tägliche Gesundheitsbestätigung mehr abgeben. Lehrer haben demnach weiterhin die Möglichkeit, sich unter Vorlage eines ärztlichen Attests vom Präsenzunterricht befreien zu lassen. Für das kommende Schuljahr erklärte Piwarz, man wolle verhindern, dass es erneut zu flächendeckenden Schulschließungen komme. Es müsse ganz klar Vorrang haben, so viel Präsenzunterricht wie möglich durchzuführen und Schulen bei einem zu erwartenden Anstieg der Infektionen im Herbst allenfalls "regional und zeitlich begrenzt" abzuriegeln.
Mit Blick auf den Unterrichtsausfall durch die Pandemie sagte Piwarz, die Lehrpläne würden im kommenden Schuljahr nicht ausgedünnt. Leitfrage sei, wie lange Schüler noch im Schulsystem verblieben, um versäumten Stoff wieder aufzuholen, betonte er. Daher würden auch im nächsten Jahr vor allem die Abschlussklassen im Fokus stehen.
Zu den Ergebnissen der Studie erklärte der Direktor der Uniklinik Dresden, Reinhard Berner, man gehe nun "mit einer Immunitätslage in die Sommerferien", die "im Grunde nicht anders ist als im März, als die Epidemie begonnen hat". Es habe sehr wenige Infektionen gegeben, erklärte der Mediziner. Die Studie ist demnach zwar repräsentativ, könne jedoch nur zum Vergleich mit Regionen dienen, in denen das Infektionsgeschehen ähnlich niedrig gewesen sei wie in Sachsen mit seinen bis dato insgesamt knapp 5.500 Fällen. Berner erklärte, nur fünf der zwölf Infizierten hätten von ihrer Infektion mit SARS-CoV-2 gewusst. Die Dunkelziffer habe damit laut der Studie bei 2,4 gelegen und damit "weit von dem 15-Fachen entfernt, wie wir das noch im März angenommen hatten", betonte er. Drittes wichtiges Ergebnis sei, dass auch die Ausbreitung des Virus in den Haushalten und im sozialen Umfeld der Infizierten "deutlich weniger drastisch ist, als wir das ursprünglich vermutet haben".
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