Der katholische Ökumene-Bischof Gerhard Feige hat Christen vor dem Rückzug in eine „weltfremde Innerlichkeit“ gewarnt. „Gerade eine pluralistische Gesellschaft braucht, um nicht auseinanderzubrechen und in Gleichgültigkeit zu versinken, markante und verantwortungsbewusste Gruppen, die sich zu Wort melden und tatkräftig einmischen“, erklärte der Magdeburger Bischof am Donnerstag laut Redemanuskript auf dem Deutschen Katholikentag in Erfurt.
In seiner Predigt zum Fronleichnams-Open-Air-Gottesdienst forderte der Vorsitzende der Ökumenekommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Religion nicht etwa als „Opium für das Volk“ zu verstehen - um die Masse ruhigzustellen, wie der kommunistische Revolutionär Wladimir Iljitsch Lenin (1870–1924) einst sagte. Feige appellierte, zusammen mit anderen Kräften, verstärkt für die Demokratie und ihre Werte einzustehen.
Das bedeutet laut Bischof Feige nicht unbedingt, sich auf das Feld der Tagespolitik zu begeben: „Wenn es aber grundsätzlich und konkret um die Würde und Freiheit eines jeden Menschen geht, die Achtung der Menschenrechte und das Gemeinwohl, den Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, können und dürfen wir als Kirchen nicht schweigen.“
Das Christentreffen in Thüringens Landeshauptstadt war am Mittwochabend unter Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet worden. Fronleichnam ist in Thüringen kein Feiertag. An den 500 Veranstaltungen des Katholikentages in Erfurt wollen bis Sonntag rund 20.000 Christen teilnehmen.
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