Sachsen öffnet Kindertagesstätten und Schulen. Dazu hat der Freistaat ein Corona-Schutzkonzept erarbeitet. Für die Kitas heißt das feste Kontakte und Gruppen - und zwar bei der Betreuung drinnen wie draußen.
In Sachsen sollen vom 18. Mai an Kindertagesstätten und Grundschulen wieder vollständig öffnen. Es werde ein Regelbetrieb aufgenommen, mit klaren Bedingungen und Corona-Einschränkungen und weg von der Notbetreuung, sagte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) am Freitag in Dresden. Dazu sollen feste, zahlenmäßig größere Gruppen von Kindern und Erziehenden gebildet werden. Das Konzept verfolge das Ziel, dass Coronavirus-Infektionsketten zurückverfolgt werden können.
Zudem sollen an Grundschulen und weiterführenden Schulen ab dem 18. Mai wieder alle Kinder und Jugendlichen unterrichtet werden, allerdings mit deutlichen Einschränkungen. Es werde einen Wechsel aus Präsenzzeiten an der Schule und Lernzeiten zu Hause geben, sagte Piwarz. Mindestens einmal pro Woche soll jeder Schüler präsent sein. Am vergangenen Mittwoch waren bereits die 4. Klassen und alle Abschlussklassen des nächsten Jahres an die Schulen zurückgekehrt.
Für die coronabedingt gebildeten Gruppen in den Kindertagesstätten gebe es keine Obergrenze, sagte Piwarz. Je nach Räumlichkeiten und individuellen Gegebenheiten sollen die Einheiten "so klein wie möglich" sein. Die Entscheidung liege bei den Einrichtungen. Zudem solle sichergestellt werden, dass es keinen Kontakt zwischen den Gruppen gibt, weder im Gebäude noch auf den Freiflächen. Am Betreuungsschlüssel werde nichts verändert. Bei Erkrankungen von Personal könnte es "punktuelle Einschränkungen" geben.
"Wir gehen miteinander einen recht mutigen Schritt, der aber notwendig ist", sagte Piwarz. Gerade kleineren Kindern müsse Betreuung und Bildung nahegebracht werden. "Wir wollen versuchen, die Versorgung von gesunden Kindern sicherzustellen", sagte der Kultusminister. Eltern müssten jeden Tag bescheinigen, dass ihre Kinder und sie selbst symptomfrei sind. Derzeit sind laut Piwarz 27 Prozent der sächsischen Kita-Kinder in der Notbetreuung.
An den Grundschulen wird es Piwarz zufolge einen "angepassten Stundenplan" geben. Die Fächer Deutsch, Mathematik, Sachkunde und Englisch sollen vorrangig unterrichtet werden. Die sächsischen Förderschulen sollen ab dem 18. Mai zunächst stufenweise starten.
Eine generelle Maskenpflicht an Schulen bestehe nicht, sagte Piwarz. Es werde aber empfohlen, wenigstens auf den Gängen und Schulhöfen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Das Corona-Konzept soll zunächst bis zu den Sommerferien gelten und in dieser Zeit auf den Prüfstand gestellt werden, um mögliche Fehler zu korrigieren.
"Diese Zeit werden wir im Herbst nicht mehr haben", sagte Reinhard Berner, Leiter der Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Dresden. Denn dann seien eine zweite und dritte Infektionswelle zu erwarten.
Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen, die wieder unterrichten, können sich nach Angaben des Kultusministeriums vom 1. Juni an freiwillig auf das Coronavirus testen lassen. Es werde auch überlegt, das Testangebot auf Kindertageseinrichtungen zu erweitern, hieß es.
In Sachsen sind laut Sozialministerin Petra Köpping (SPD) bis Freitag nachweislich insgesamt 4.884 Menschen an einer Coronavirus-Infektion erkrankt, das waren 27 mehr als am Vortag. 186 Patienten sind an der Covid-19-Erkrankung gestorben. 4.280 Erkrankte sind bereits wieder gesund.
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