Sachsens Kultusministerin Kurth gibt Amt auf
Ministerpräsident Tillich wünscht Gottes Segen, Evangelische Schulstiftung würdigt ZusammenarbeitSachsens Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) ist nach einem Medienbericht überraschend zurückgetreten. Nach Informationen der in Dresden erscheinenden »Sächsischen Zeitung« hat die Ministerin ihren Rücktritt am Freitagmorgen bei Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) eingereicht. Demnach will die 63-Jährige aus »privaten Gründen« ihre Amtszeit nicht mehr bis zum Ablauf dieser Legislaturperiode im Herbst 2019 ausüben. Sie verlasse sofort das Ministerium, hieß es.
Ministerpräsident Stanislaw Tillich bedauert den Rücktritt: »Ich respektiere und bedauere zugleich die Entscheidung der Ministerin, aus sehr persönlichen Gründen heute von ihrem Amt zurückzutreten. Wir haben dazu vertrauensvoll gesprochen. Sie hatte mich frühzeitig darüber informiert, dass sie aus persönlichen Gründen nicht die gesamte Legislaturperiode zur Verfügung stehen wird. Daher kommt der Schritt für mich grundsätzlich nicht überraschend.« Er werde nach den Herbstferien den neuen Kultusminister vorstellen und berufen. In der Zwischenzeit wird Herr Staatssekretär Dr. Pfeil die Geschäfte des Ressorts führen.
Kurth war seit März 2012 Kultusministerin in Sachsen. Sie folgte damals auf Ronald Wöller (CDU), der sein Amt wegen mangelnder finanzieller Unterstützung aufgegeben hatte. Kurth hatte in den Jahren danach vor allem mit dem rasant zunehmenden Lehrermangel in Sachsen zu kämpfen. Seit Schuljahresbeginn kämpfen Schulen mit drastischem Lehrermangel, eine Grundschule musste sogar für drei Tage schließen. Die Hälfte der fast 1400 neu eingestellten Lehrer sind Seiteneinsteiger.
Tillich erklärt weiter: »Ich hätte sehr gern mit Frau Kurth weiter an den notwendigen Maßnahmen für ein erfolgreiches Bildungsland gearbeitet. Sie hat 2012 Verantwortung übernommen und ist von der Verwaltung in die Politik gewechselt: Zu keiner leichten Aufgabe, in schwierigen Zeiten. Davor habe ich hohen Respekt und zolle ihr dafür meine größte Anerkennung. Ich danke ihr sehr herzlich und wünsche ihr und ihrer Familie alles Gute und Gottes Segen.«
Auch der Vorstand der Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens hat zum Rücktritt Stellung genommen. »Wir bedauern den Rücktritt von Frau Staatsministerin Kurth. Sie hat, nicht nur in ihrer Amtszeit als Kultusministerin, stets den Alltag der Kinder und der Lehrkräfte im Blick gehabt, Probleme in den Schulen und in der Schulverwaltung angesprochen und die jahrelang verschleppten, nun massiv auftretenden Lücken im Personalbereich und im Nachwuchs der Lehrkräfte thematisiert. Dies werden auch in Zukunft große Herausforderungen sein«, so Martin Herold und Volker Schmidt.
»Mit den neuen Schulgesetzen für Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft wurde auch in ihrer Amtszeit ein Weg für Veränderungen eingeschlagen. Dieser Prozess ist noch nicht zu Ende und muss auch in ihrer Nachfolge fortgesetzt werden. Evangelische Schulen sind gleichberechtigter Teil des sächsischen Schulwesens und wollen dieser Verantwortung auch gerecht werden. Dazu muss der Weg hin zur Gleichbehandlung von freien und öffentlichen Schulen jetzt konsequent fortgesetzt werden«, heißt es von der Schulstiftung.
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