Christoph schreibt:
23. April 2015, 11:39
Lieber Christoph,
vielen Dank. Dazu kann ich nun kaum etwas sagen. Nur zwei Dinge. Die SBI steht vor der Entscheidung gesinnungsethisch zu handeln oder verantwortungsethisch. Ich nehme an, Sie wissen, was damit gemeint ist. Beide Positionen sind so falsch wie sie richtig sind – ein Dilemma eben. Im Moment sieht es so aus, als würden sich die Leute für die zweite Möglichkeit entscheiden. Als ich schrieb, dass ich sie nicht beneide, meinte ich das. Es gibt für sie nur zwei falsche Möglichkeiten. Bastl hat es da leichter. Er würde allerdings auch den Lehrer nicht anlügen.
Zum zweiten: Ich finde die Frage, die Nina im Nachbarforum gestellt hat, sehr berechtigt. Genießen homosexuell empfindende Menschen in den Gemeinden, die sbi-nah sind, jetzt die gleichen Rechte, den gleichen Schutz? Mal sehen. Wenn ich an die Berichte derer denke, die homosexuell empfinden und hier über ihre Erfahrungen schrieben, scheint mir das Ganze keine Einbahn-Straße zu sein.
Zu dem Satz noch ein Gedanke: "Gesinnung und Verantwortung müssen keine Gegensätze sein, vor allem wenn man bedenkt, wem wir verantwortlich sind." Ja, wem wir für wen verantwortlich sind.
Zu Ihrer Sorge vor den Entwicklungen: Die teile ich. Aber da stehen Sie nicht allein. Da stehen auch andere Gruppen. Und manchmal verbünden sich die zukünftigen Opfer mit den Peinigern – siehe Pegida. Und wer sich mit den Tätern gemein macht, weil er nicht alles bekommt, was er will, hat Pech (Geht nicht gegen Sie!). Wie auch immer – dann haben Sie mein Versprechen (was natürlich nicht viel wert ist, weil ich nur so ein Hänfling bin). Aber immerhin. Das Recht (Nicht den Inhalt!) von P. Latzel, das zu sagen, was er gesagt hat, hab ich mal verteidigt. Und die Reaktionen machen mir klar, was Sie fürchten.
Herzlich
Ihr Paul
Sächsische Landessynode eröffnet
Neben den mit Spannung erwarteten Bischofskandidaten geht es auch um das Thema kirchliche Berufsbilder sowie um den Gesprächsprozess.Mit einer Andacht in der Dresdner Dreikönigskirche ist am Freitag die Frühjahrstagung der sächsischen Synode eröffnet worden. Mit Spannung erwartet werden die Vorschläge der Kirchenleitung für die Wahl des neuen sächsischen Landesbischofs. Der Nachfolger von Landesbischof Jochen Bohl soll Ende Mai gewählt werden.
Die 80 Synodalen wollen sich ferner über kirchliche Berufsbilder verständigen. Dazu sind Vorträge und Arbeitsgruppen geplant. Wie das sächsische Landeskirchenamt bereits im Vorfeld der Tagung mitteilte, gehe es »um eine Perspektive für die Berufe im Verkündigungsdienst angesichts der unterschiedlichen Bedingungen städtischer und ländlicher Kirchgemeinden«. Thema sind aber auch die Aufgaben und das Selbstverständnis, mit dem haupt- oder ehrenamtliche Mitarbeitende ihre Tätigkeiten wahrnehmen.
Zudem soll während der Tagung bis Montag über den Bericht des Gesprächsprozesses zum Schrift- und Kirchenverständnis debattiert werden. Der Prozess war 2012 von der Synode angestoßen worden, weil es eine heftige Diskussion um die Öffnung sächsischer Pfarrhäuser für homosexuelle Paare gegeben hatten.
Außerdem erwarten die 80 Synodalen den Bericht des Diakonischen Werkes der Landeskirche sowie einen Bericht des kirchlichen Ausländerbeauftragten Albrecht Engelmann zur Arbeit mit Flüchtlingen. Die Synode vertritt rund 740.000 Mitglieder in 719 sächsischen Kirchgemeinden. (epd)
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Impressionen Frühjahrssynode 2024
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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