Soeben haben Bischof Bohl und Bischöfin Käsmann auf dem Kirchentag in Leipzig gepredigt. Beide ließen an Klarheit nichts fehlen. Christlicher Glaube hat wohl zu tun mit einem Land, das um des Profites willen Waffen liefert, Soldaten in fremden Ländern im Einsatz hat und sich mit andern Ländern gemeinsam abschottet gegen Flüchtlinge. Gott gebe, dass dies Predigt auf fruchtbares Land fällt und viele zum Nachdenken bringt. - Liebe Redaktion, wo werden wir die Predigten lesen können?
Sommer, Regen, Kirchentag
Impressionen vom Landeskirchentag SachsenLandeskirchentag und Chorfest in Leipzig sind ein Wechselbad der Gefühle: Am Sonnabend riss die Wolkendecke auf, Tausende pilgerten durch Leipzigs Innenstadt vorbei an den Bühnen und Ständen, sangen mit, diskutierten und beteten mit in Workshops und Bibelarbeiten und hörten bei Podiumsdiskussionen zu - doch am Nachmittag flutete immer wieder Starkregen das Fest und die Gästezahlen blieben weit hinter den Erwartungen zurück.
Nach informellen Angaben sollen rund 400 Menschen für den Kongressteil des Landeskirchentages angemeldet sein, erwartet waren ursprünglich 2000.
Jetzt am Sonntagmittag geht das 475. Geburtstagsfest der sächsischen Landeskirche mit einem Festgottesdienst in der Leipziger Fußballarena zu Ende: Mit vielen hundert Gästen und Chorsängern, Margot Käßmann, Landesbischof Jochen Bohl, MDR-Übertragung, einer beeindruckenden Uraufführung - aber auch vielen leeren Rängen. Es bleibt regnerisch.
Der Pfarrer Joachim Gauck fordert vermehrte Einsätze deutscher Soldaten in fremden Ländern. Gleichzeitig lädt er nach Deutschland ein. Sollen die Eingeladenen die Plätze der auf fremden Schlachtfeldern verreckten Soldaten übernehmen? Schluß mit Waffenlieferungen, Schluß mit kriegerischen Einsätzen für fremde Interessen, dafür Arbeit an Alternativen für potentielle Flüchtlinge in ihren eigenen Ländern - es können nicht alle herkommen!
Das Pfarrer-Sein hat er wohl längst vergessen - da steigt mir der Spontispruch auf: "Frieden schaffen ohne Pfaffen"...
Der Pfarrerstochter merkt man ihre Herkunft auch nicht mehr an.
Schön, dass wir wieder mal eine kirchliche Großveranstaltung hatten, auf der "klare Worte" gefallen sind. Jedenfalls in politischer Richtung. Von denen, die dabei waren, habe ich mancherlei an Frust zu hören bekommen. Ja, es wurde mit bestimmten aufmärschen früherer Tage verglichen.
Aber politisch war es wohl manchem hier stimmig.
Wo blieb der geistliche Trost? Wo blieb das Evangelium, das den Gemeinden im Sachsenlande gilt und ihnen Kraft geben sollte?
Also ich finde es absolut indiskutabel, wie die Redaktion des Sonntag dafür gesorgt hat, dass die diskussionsmöglichkeiten, die es bisher gab, vernichtet wurden. Sicher - es war nicht immer und nicht alles sachlich. Aber es gab viele gute Beiträge. Hier nun wird zwar angezeigt, dass es fünf Lesermeinungen gibt. Sichtbar sind nur drei.
Ich lese den Sonntag in seiner Papierform seit Jahrzehnten. Das, was wir bisher hier hatten, war eine schöne Ergänzung. Dabei hätte es bleiben können.
Gert Flessing
Herr Gauck ist kein Pfarrer mehr! Er ist auf eigenen Wunsch aus dem Pfarrdienst ausgeschieden.
Lieber Gert,
sehe Beides ähnlich wie Du.
Auf den Kirchentagen gibt es allen möglichen Kram, aber wenig Geistiges. Das kommt dann am Rande auch noch mal vor, wird aber kaum berichtet ( Wie man sieht nicht mal in einer "Kirchenzeitung").
Wichtiger ist meist, daß HuK, Moslems, Politik,... ihre Foren haben!
Bei der Kommentarfunktion bisher war alles übersichtlicher, auch mit der Antwortfunktion. Umständlich ist auch, daß man offenbar jeden Artikel einzeln anklicken muß?
Schade, daß viele auch nur noch gegen Bares zu lesen sind!
@beobachter:
das ist doch gut, dass man genötigt ist, den kommentar unter den artikel zu setzen, statt ohne zusammenhang fortlaufend seinen mist loszuwerden - ich finde die neue form angemessen - auch bei idea z.b. muss man auf den artickel reagieren
übrigens: beim online-sonntag konnte man noch nie alles lesen. und wer den papiersonntag abonniert hat, liest auch im netz alles - geiz ist eben für sonntagsleser nicht geil
"Herr Gauck ist kein Pfarrer mehr" Bleibt man nicht immer Pfarrer? Als ich unseren Pfarrer auf den Gemeindegliederschwund ansprach und Gegenmaßnahmen vorschlug, hießt es, da. das alles nicht so schlimm sei, und schließlich hätten wir ja jetzt einen ev. Pfarrer als Bundespräsident und eine Pfarrerstochter als Kanzlerin, ev. Kindergärten gäbe es so viele wie nie in Sachsen... Kurz, man ist augenscheinlich nicht interessiert, Außenstehende für eingeschworene Grüppchen zu gewinnen. Das führt dann auch zu jämmerlichen Besetzungen bei Kirchentagen etc.
Gaucks Äußerungen sind qualitativ nahe an den Waffensegnungen im Krieg, denn wer ist denn nun in internationalen Konflikten der Gute, Unterstützenswerte, und wer der Böse, Bekämpfenswerte? Wahrscheinlich ist ersterer immer der, der den Großkonzernen ungehindert die Ausplünderung der Rohstoffe des betreffenden Landes zugesteht und letzterer immer der, der dem Weltwährungssystem gefährlich sein könnte... Wie sagte Bismarck: Das "ist nicht die gesunden Knochen eines einzigen pommerschen Grenadiers wert." Und christlich ist das schon gleich gar nicht!
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