Während heftig über ...gida und non...gida gestritten wird: wer hat eigentlich mitbekommen, daß in Berlin am letzten WE 50.000 Leute gegen TTIP und CETA demonstriert haben? Wärend nämlich bovi abgelenkt ist, kann Iovi unpopuläre Maßnahmen durchsetzen. Wem ist bewußt, daß mit dem neuen EZB-Beschluß die Renten der jetzigen Generation X flöten sind? Wer hat die Mobilisierung in der Ukraine mitbekommen?
Es bleibt eben: divide et impera....
Ansonsten, es wird sich allenortens um "Eineweltläden" bemüht, wo man noch aufpassen muß, daß kein Götzenzubehör wie Traumfänger und Sorgenpüppchen (vielleicht neuerdings Pegida-Vodoo-Püppchen!?) verkauft werden - ob die heimische Landwirtschaft kostendeckend produzieren kann, juckt keinen, ist doch genug da! Ob das Tier jemals eine grüne Wiese gesehen hat, egal, Hauptsache das Fleisch ist billig! Ob wir unsere Umwelt mit Massentierhaltung derart vergiften - denn Hormone, Antibiotika etc. sind nicht einfach wieder aus der Umwelt zu entfernen, auch das bioste Bioprodukt wächst in dieser Umwelt... Aber es geht uns gut, was soll uns das kümmern? So, und jetzt wieder das ZDF an, um die xte abgedroschene Satiresendung zu Pegida zu gucken und sich zu freuen, was mit den Zwangs-GEZ-Beiträgen doch lustiges gemacht wird.
Soja fürs Futter kommt aus Südamerika. Dort machen die Riesenplantagen kleinbäuerliche Betriebe kaputt, fressen Grasland und Wälder. Dank billiger Tiernahrung überschwemmen europäische Agrarfabriken Supermärkte und Discounter mit Fleisch. Subventionen halten die Produktionskosten zusätzlich niedrig. So sind Hühnchen, wenn sie nach einer Reise um den halben Erdball ins afrikanische Benin ankommen, immer noch billiger als jene, die dort gezüchtet werden. Was die einheimischen Geflügelhalter ruiniert.
Auch hierzulande haben kleinere landwirtschaftliche Betriebe gegenüber großen das Nachsehen. Mehr als drei Viertel der deutschen Schweinehalter mussten seit 2000 aufgeben. Mega-Mastanlagen hingegen wachsen. Jahr für Jahr bietet die »Grüne Woche« auch Anlass zu Protesten gegen die Zustände in der Agrarwirtschaft. Wird das ökonomische Gesetz »je größer, desto effektiver« unterschiedslos auf Maschinen wie Lebewesen angewandt, läuft etwas grundsätzlich falsch. Im global verflochtenen Geschäft senkt ein wahnwitziger Kostendruck die Preise so, dass die Produzenten kaum noch davon leben können. Es sei denn, sie verabschieden sich von den Grundforderungen tiergerechter Haltung.
Um diese fatale Entwicklung zu stoppen, müssen viele handeln. Regierungen müssen die Macht von Agrarindustrie-Konzernen begrenzen. Bauern sollten, wie etwa bei der »Tierwohl-Initiative«, beim Tierschutz finanziell unterstützt werden. Auch von den Kunden, über die Preise. Warum nicht Fair Trade auch für die eigenen Landwirte? Weniger, dafür besseres, mithin auch gesünderes und regional produziertes Fleisch zu essen, könnte ein kleiner Beitrag sein zur Bewahrung der Schöpfung.
Aber Freitag, 13.30 Uhr lief doch gar keine Satiresendung?! Die Heute-Show kam doch erst 22.30 Uhr. Was guckst du?!
Als Verbraucher habe ich die Wahl zwischen kostengünstig und Wohlgeschmack. Gerade beim Fleisch wird das deutlich. Für viele Menschen steht jedoch die Frage, ob sie sich das höher wertige Fleisch leisten können. Ob da der Hinweis, man müsse ja nicht so häufig Fleisch essen, hilfreich ist, weiß ich nicht.
Ich persönlich esse gern Fleisch. Da bin ich durchaus bereit, für ein gutes Stück auch etwas mehr zu bezahlen. Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, das gerade das Rindfleisch, das am besten schmeckt (mir jedenfalls) aus Südamerika kommt, also eines der Produkte der Globalisierung ist.
Gern würde ich die Landwirtschaft hier, vor Ort, unterstützen und mache es, indem ich versuche, auch bei unseren Selbstvermarktern der Region zu kaufen. Doch zum einen ist nicht immer alles, was ich dann in der Küche verwenden will, verfügbar, zum anderen gehört, gerade bei Obst und Gemüse, die Weite des Angebotes zu unserem Alltag.
Gert Flessing
Impressionen Frühjahrssynode 2024
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