Der Dammbruch beim Aussortieren von Kindern ist längst passiert. Das hat die Bundestagsdebatte um den Bluttest auf das Downsyndrom (Trisomie 21) gezeigt. Zu entscheiden hatten die Abgeordneten lediglich über die Empfehlung, den Test von den Krankenkassen finanzieren zu lassen. Dabei waren alle nur noch mit der Entscheidung darüber beschäftigt, ob auch Frauen mit geringerem Einkommen sich die Untersuchung leisten könnten – ein Nebenschauplatz. Schrittchen für Schrittchen wird die Eugenik, also die Unterscheidung von »gesundem« und »erbkrankem« Leben gesellschaftsfähig. Es vollzieht sich in aller Stille, von unten: Schon sind Schwangere, die auf dem Recht bestehen, nicht alles wissen zu müssen und ihr Kind als Lebensglück begrüßen, ganz gleich, von welcher Art es ist, zur Randgruppe geworden. Inzwischen werden neun von zehn Föten bei wahrscheinlicher Trisomie 21 nach dem Test abgetrieben. Eltern von Downsyndrom-Kindern werden nicht nur zu Exoten, sondern geraten unter Rechtfertigungsdruck – und zwar ganz unspektakulär durch die Menschen in ihrem Umfeld. Denn je weniger Langdon-Down-Kinder geboren werden, desto unbekannter werden sie für die meisten. Damit werden die Ängste vor ihnen größer und die Frage häufiger: War das nicht zu verhindern?
Dabei beschrieb schon der Mediziner John Langdon-Down Kinder mit der nach ihm benannten Gen-Abweichung um 1880 als humorvoll, heiter, liebevoll und frei von Bösartigkeit. Diese Menschen mögen uns verunsichern und ihren Eltern Mühe bereiten – zuallererst sind sie eine Bereicherung unseres Lebens, nicht zuletzt unseres Seelenlebens. Sie zu vermeiden, gewöhnt uns an die Normen der Leistungsgesellschaft und macht uns ärmer.
- Mitarbeiter/innen (m/w/d) Ökumenische Sozialstation Leipzig
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