Johannes schreibt:
06. Februar 2015, 23:44
Lieber Herr Lehnert,
Sie reagieren ja doch.
(Bezahlte Provokateure kann man nicht überzeugen.)
Herzlich
Ihr Paul
Die Welt in schwarz und weiß
Fundamentalismus ist ein Kind der Angst: Die einen fürchten um ihre Freiheit, die anderen um Gottes Wort. Auch in Sachsens Landeskirche ist das zu spüren.Religion rüttelt die Menschen wieder. Auf die gesamte Menschheitsgeschichte gesehen ist das nichts sonderlich Neues – im weitgehend atheistischen Ostdeutschland allerdings schon. Zehntausende gehen auf sächsische Straßen gegen die Islamisierung des Abendlandes, Islamisten wiederum drohen mit Terroranschlägen in Dresden, und Fernsehsender recherchieren alarmierend so wie gerade der MDR über christlichen Fundamentalismus.
Hat das eine mit dem anderen zu tun? Nein – und irgendwie doch. Der Begriff des Fundamentalisten ist eine christliche Erfindung, konservative Protestanten in den USA gaben sich vor gut 100 Jahren selbst diese Bezeichnung. Sie wollten mitten im Strudel der Moderne zurück zum Fundament, zur irrtumslosen Bibel – gegen eine liberale Theologie, die historisch-kritisch jeden Stein in ihr umdrehte.
Heute ist der Begriff zum Angstbild geworden. Und zur rhetorischen Keule. Je fremder einer Gesellschaft die Religion wird, desto furchterregender erscheint sie ihr, wenn sie mehr beansprucht als nur Wellness für die Seele. Eine linksliberale Öffentlichkeit hat Angst vor einem konservativen Christentum, die Konservativen von Pegida haben Angst vor einem konservativen Islam. Auch Salafisten wollen schließlich zurück zur reinen Lehre. Das Urteil: Fundamentalismus.
Was die Kritiker am stärksten beunruhigt: Dass Gläubige aus heiligen Schriften Forderungen ableiten für die ganze, im Osten mehrheitlich nicht-gläubige Gesellschaft. Das muss als Bedrohung gesehen werden. Scharia statt Grundgesetz? In Deutschland bislang undenkbar. Doch auch der jährliche »Schweigemarsch für das Leben« in Annaberg-Buchholz, bei dem hunderte Christen gegen straffreie Abtreibungen protestieren, wird in einer Studie der grünen Böll-Stiftung als Beleg für Fundamentalismus – diesmal christlicher Art – angeführt.
Oder die Debatte über gleichgeschlechtliche Paare in Pfarrhäusern, die seit Jahren in Sachsen schwelt. Eliten in Politik, Medien und Kirchen mutet das archaisch an, oder gar rechtsextrem: Haben Grundgesetz, Wissenschaft und aufgeklärte Menschenfreundlichkeit da nicht längst das letzte Wort gesprochen? Dass Gläubige sich in ihrer Ablehnung von Homosexualität durch die Heilige Schrift gebunden fühlen, können sie nicht verstehen. Beide Seiten begegnen einander nicht selten mit einem Gefühl von moralischer Überlegenheit. Den Unmut der Unverstandenen schürt das nur noch weiter. Siehe Pegida.
Neu ist dieser Konflikt nicht. Stellt man sich die Propheten des Alten Testaments lebendig vor Augen, man würde sie heute Fundamentalisten nennen. Radikale, Feuerköpfe, göttliche Rechthaber. Ihnen ging es freilich mehr um Gerechtigkeit als um Homosexualität, um die Treue zu Gott und eine gepfefferte Watsche an eine blasse Amtstheologie ging es ihnen aber auch.
Was heute aber wirklich neu ist: Mit Gott lässt sich in einer Gesellschaft, in der viele an keinen Gott mehr glauben, nicht länger Politik machen. Die Menschen sind so frei von Bevormundung wie noch nie, und sie wollen es bleiben. Auch die Gläubigen leben – gebunden nur an Gott und ihr Gewissen, wie es Luther und die Pietisten vordachten – ihren Glauben so individuell wie noch nie. Doch zugleich suchen nicht wenige Gläubige im Meer dieser Freiheiten nach sicheren Fundamenten. Sie suchen im Überfluss all der Zweideutigkeiten das Eindeutige, das Wahre. Das Schwarz und das Weiß.
Das kann hart machen. Oder weich, wo sich das Eindeutige in der Liebe Gottes zu den Menschen finden lässt. Dies könnte ein Fundament sein, auf dem sich auch Nicht- und Andersgläubige treffen könnten. Ein Fundamentalismus ohne Bedrohung und Angst.
Lieber Paul,
ich reagiere ja auch nicht wirklich. Ich lasse es nur manchmal aus dem Wald zurückschallen, damit er überhaupt mal eine Antwort kriegt.
Mit freundlichem Gruß
Johannes
Von wem werden Sie denn bezahlt?
Das ist nun wirklich nicht freundlich! Ich mache Ihnen die Freude einer Antwort und Sie fragen, wer mich dafür bezahlt? Weit gefehlt: Ich mache das gern für Gotteslohn!
Tut mir Leid, war nicht auf Sie gemünzt (Habe Ihnen dioch schon öfter gesagt, daß Sie so wichtig nun auch wieder nicht sind!, im alten "Sonntag" funktionierte das besser!
Von bezahlten Agenten phantasierte hier ein Anderer (oder sind Sie doch dreiineins?)!
Britta schreibt:
06. Februar 2015, 22:59
Liebe Britta, dazu später mehr. Aber Sie sehen ja an der Antwort auf Ihren Beitrag, was ich in dem anderen Forum meinte. Da ist ein Agent Provocateur, der Unsinn als gegeben angibt und dies immer wiederholt, bis es als Argument gilt – bezahlte StudentInnen, die gegen den Schwachsinn auf die Straße getrieben werden müssten – gar mit Geldgeschenken und Bockwurst. Meine Erfahrung ist, dass ich StudentInnen bremsen muss, damit sie es nicht übertreiben – wofür ein Teil in mir Verständnis hat. Aber nun steht die Behauptung in der Welt und lässt sich auch nicht widerlegen – beweisen Sie einmal das Gegenteil von dem, was es nicht gibt. So hat das ND ja auch in Wendezeiten argumentiert. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Geschichte des Mitropa-Kochs, der wider Willen in den bösen Westen gebracht wurde? Und das ganze wird uns von einem Mann erzählt, der die afd lobt! Haben Sie mitbekommen, wie da der Wahlkampf in Hamburg geführt wird – mit "zufälligen" Passanten, die so richtig interessiert sind? Witzig!
Herzlich
Ihr Paul
Die Einen informieren sich da, die Anderen vor Ort! Die einen fallen auf die Berichte der heutigen Zentralorgane rein, die Anderen haben Infos aus 1. Hand! Ach ja, ich vergaß, das sind ja die "Agenten"!
Gehts noch lächerlicher (wenn Argumente fehlen)?
Lieber Paul,
ich will es jetzt mit eigenen Augen sehen und mit eigenen Ohren hören! Diese freundlichen Aufforderungen aus der Schule sind mir auch bekannt. Und es ist ja auch nicht zu übersehen, daß an manchen Stellen relativ bekannte Künstler zu den "Gegendemos" geholt wurden - wie bei der Wahlkampfveranstaltung der NPD in Schneeberg, als es als Gegenveranstaltung ein Gratis-Matthias-Reim-Konzert und Freibier gab. Die Besucher wurden dann als Menschen, die ein Zeichen gegen die böse NPD setzen wollten, gezählt. Sowas zerrt die eigentlichen Intention ins Lächerliche! Ähnlich die Sache mit Grönemeyer in DD (Wobei 22.000 für Gratiskonzerte mit 500 Künstlern zuviel Zulauf nun auch wieder nicht waren, zumal ja auch einige Pegider darunter waren). Ich hoffe nur, daß nicht zuviele meiner Steuergelder in solchen Klassenkampf fließen. Wobei - nur um einigen Schlaumeiern vorzubeugen, ich Pegida und NPD in keinem ursächlichen Zusammenhang sehe! Nur insofern, daß es etwas ist, was politisch korrekt mit allen Mitteln bekämpft wird.
Aber, mit den mir bekannten Ärzten, dem Evangelisten und einigen anderen persönlichen Bekannten sollte es wohl kein "Naziaufmarsch " werden. Ich bin schon sehr gespannt! Dennoch hat noch keiner konkret gesagt, was er an den Thesen der Cegida so verwerflich findet.
Ich habe nichts vom Wahlkampf in Hamburg mitbekommen. Etablierte Parteien sollten sich in der Kommentierung des AfD-Wahlkampfes etwas zurückhalten, gab es nicht die Aufrufe zur AfD-Wahlplakatzerstörung durch gewisses Jungvolk oder die Bereitstellung von Räumlichkeiten der Viadrina für das Entwerfen von Strategien gegen die AfD oder die tätlichen Angriffe auf den Wahlstand in Burgstädt. (Wir können alkerdings davon ausgehen, daß diesbezüglich jeder zu seinen Gunsten trickst, was das Zeug hält.) Es wird aber auch stillschweigend geduldet, daß Lokale so terrorisiert werden, daß sie keine AfD- Veranstaltungen zulassen. Ne, da beschwert sich der Halbblinde über den Einäugigen! Im Übrigen, als der "Tag der Sachsen" in unserer Stadt war, gab es von allen Parteien (damals gabs die AfD noch nicht) Wahlstände im Festgebiet mit der Auflage, die Leute nur innerhalb des Wahlstandes anzusprechen aber nicht auf der Straße. Raten Sie mal, wer die einzige Partei war, die sich daran gehalten hatte? Sie wollen es garantiert nicht wissen!
Dennoch, was soll ich wählen, wenn ich gegen TTIP, gegen ungebremste Eurorettung, gegen die Monopolisierung des Gesundheits- und Sozialwesens, gegen Krieg mit Rußland, gegen Waffenlieferungen in die Krisenregionen, gegen Kriegseinsätze in fernen Ländern, gegen "freie Flutung" (Zitat von Indymedia!), gegen Moscheebau etc. bin? Es gibt eigentlich keine vernünftige Alternativen... Deswegen muß ich mir vor jeder Wahl eine Prioritätenliste erstellen und dann das kleinste Übel wählen!
Als Axiom kann man sich eigentlich nur setzen: wir werden verar@ was das Zeug hält, spielen wir also mit (sie erinnern sich an die Frage, wer denn nun Leonidas ist?!)
Herzliche Grüße
Ihre Britta
Sie wissen ja, Verehrteste, Sie können sich auf mich verlassen, ich habe meist etwas zu nörgeln an Ihrer Sicht der Dinge. Aber lassen Sie mich zu Ihrer Beruhigung hinsichtlich Ihrer Steuergroschen einfach ein paar Fakten zu dem Konzert auf dem Neumarkt in Dresden, das eigentlich gar keins im klassischen Sinne war, benennen:
Das wurde durch den Verein "Dresden - place to be" über Spenden und Kredite finanziert. Einige maßgebende Leute dieses Vereins haben mit ihrem Privatvermögen dafür gebürgt, vor allem Ihr Fachkollege Prof. Dr.-med. Gerhard Ehninger und seine Frau. Warum? Weil er sich mit seiner Familie von der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit in Dresden direkt mit betroffen fühlt und nach eigenen Aussagen auch betroffen ist. Die Künstler haben sämtlich keine Gage verlangt und zumeist auch ihre Aufwendungen selbst getragen. Steuermittel wurden nicht aufgewendet, außer für den Polizeischutz. Aber da hat die von Ihnen favorisierte Truppe bereits deutlich mehr an Aufwendungen verursacht. Und was dem einen recht ist ... , gell? Und angelegt war das ganze nur im Rahmen als Konzert, der Hintergrund und Anlass war schon sehr politisch motiviert, insofern gibt´s da nix herabzuwürdigen. Hat ja den mittlerweile zerstrittenen Karnevalsverein auch dazu bewegt, seine Plärrveranstaltung auf den heiligen Sonntag zu verlegen (weil man ja die Werte des christlichen Abendlandes zu verteidigen vorgibt) und seine Mitläufer aufgerufen, zu der Gegenveranstaltung mitzulaufen. Welche Heuchelei und welcher Opportunismus!
Die ganzen Informationen kann man natürlich nur der Lügenpresse entnehmen, insofern sind sie natürlich in hohem Maße fragwürdig, wenn man sich bei der Verschleierung der wahren Tatsachen durchaus viel Mühe gegeben hat.
Und verstehe ich richtig: Die 22000 Besucher dort (mehr hat man gar nicht zur Veranstaltung zugelassen, der Sicherheit wegen) waren wenig, Entschuldigung "nicht zuviel Zulauf", die 500 oder 600 Kasper vor dem Nüschel sind aber ein hoffenungsvoller Beginn? Na, ja ...
Also rein mathematisch würde ich jetzt die Realitätsverzerrung nicht in meiner Sicht der Dinge sehen, jawoll!
Sie wissen ja, Verehrteste, Sie können sich auf mich verlassen, ich habe meist etwas zu nörgeln an Ihrer Sicht der Dinge. Aber lassen Sie mich zu Ihrer Beruhigung hinsichtlich Ihrer Steuergroschen einfach ein paar Fakten zu dem Konzert auf dem Neumarkt in Dresden, das eigentlich gar keins im klassischen Sinne war, benennen:
Das wurde durch den Verein "Dresden - place to be" über Spenden und Kredite finanziert. Einige maßgebende Leute dieses Vereins haben mit ihrem Privatvermögen dafür gebürgt, vor allem Ihr Fachkollege Prof. Dr.-med. Gerhard Ehninger und seine Frau. Warum? Weil er sich mit seiner Familie von der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit in Dresden direkt mit betroffen fühlt und nach eigenen Aussagen auch betroffen ist. Die Künstler haben sämtlich keine Gage verlangt und zumeist auch ihre Aufwendungen selbst getragen. Steuermittel wurden nicht aufgewendet, außer für den Polizeischutz. Aber da hat die von Ihnen favorisierte Truppe bereits deutlich mehr an Aufwendungen verursacht. Und was dem einen recht ist ... , gell? Und angelegt war das ganze nur im Rahmen als Konzert, der Hintergrund und Anlass war schon sehr politisch motiviert, insofern gibt´s da nix herabzuwürdigen. Hat ja den mittlerweile zerstrittenen Karnevalsverein auch dazu bewegt, seine Plärrveranstaltung auf den heiligen Sonntag zu verlegen (weil man ja die Werte des christlichen Abendlandes zu verteidigen vorgibt) und seine Mitläufer aufgerufen, zu der Gegenveranstaltung mitzulaufen. Welche Heuchelei und welcher Opportunismus!
Die ganzen Informationen kann man natürlich nur der Lügenpresse entnehmen, insofern sind sie natürlich in hohem Maße fragwürdig, wenn man sich bei der Verschleierung der wahren Tatsachen durchaus viel Mühe gegeben hat.
Und verstehe ich richtig: Die 22000 Besucher dort (mehr hat man gar nicht zur Veranstaltung zugelassen, der Sicherheit wegen) waren wenig, Entschuldigung "nicht zuviel Zulauf", die 500 oder 600 Kasper vor dem Nüschel sind aber ein hoffenungsvoller Beginn? Na, ja ...
Also rein mathematisch würde ich jetzt die Realitätsverzerrung nicht in meiner Sicht der Dinge sehen, jawoll!
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