Ja, liebe Britta,
wenn es nicht so bitter Ernst wäre, könnte man drüber lachen!
Ich denke nur, die Punkte ab 12 kommen viel frührer in der "Diskussion"!
Abgewandelt kommt ja der Punkt 13 jetzt laufend hier im Forum (von Leuten die whrscheinlich selbst Dreck am Stecken und diesbezüglich im Laufe ihres Lebens genug Erfahrungen gesammelt haben?)in ähnlicher (allerdings verleumderischer Art!) in letzter Zeit immer öfter an Stelle von konkreten Argumenten oder Fakten vor!
Damit diese "Satire" hoffentlich nicht völlige schreckliche Wirklichkeit (in Anfängen erleben wir sie ja schon!), auch für die im Moment noch lächelnden naiven Schreier, wird, sind eben Pegida und bibelfeste Predigten wichtig!
Ein Luther für den Islam?
Auch Muslime müssten angesichts des IS-Terrors endlich eine Reformation durchführen, heißt es im Westen. Dabei gab es sie längst – der Terror ist eines ihrer Kinder.Nach den islamistischen Terroranschlägen von Paris tat das christliche Abendland einmal wieder, was es ohnehin gerne tut: Es predigte der Welt von einer hohen Kanzel herab. »Der Islam braucht eine Reformation«, hieß die nicht ganz neue Losung. Was meint: Liebe Muslime, holt endlich nach, was wir vor 500 Jahren schon erledigt haben.
Dabei hat der Islam längst eine Reformation erlebt – und das Ergebnis ist verheerend. Es heißt Wahhabismus, Salafismus, die Welt zittert vor ihnen. Wie konnte das geschehen?
Salaf ist das arabische Wort für den Vorfahren. Ein Salafist orientiert sich radikal am Wortlaut seiner Heiligen Schrift und den Überlieferungen der ersten Glaubensgenerationen – in seiner harten Kritik an gewachsenen Traditionen und Volksglauben ähnelt er den christlichen Reformatoren: Allein die Schrift! Es begann in einer arabischen Oasenstadt mit dem Gelehrten Muhammad ibn Abd al-Wahhab im 18. Jahrhundert, der Heiligenverehrung und Wallfahrten strikt ablehnte und durch eine Rückkehr zum Wortlaut des Korans den Islam reinigen wollte. Den Wahhabismus benutzte der saudische Emir zur Einigung seines Reiches. Heute gebiert er den Terror.
Das wird auch der andere große Vater des Salafismus nie gewollt haben: Jamal al-Din al-Afghani. Ein 1838 in Persien geborener Querdenker, der sich selbst als muslimischer Martin Luther sah. Die islamische Welt lag schon im 19. Jahrhundert darnieder – entweder unter dem Joch der europäischen Kolonialmächte oder eines morschen osmanischen Kalifats. »Ich kämpfe für eine Reformbewegung im heruntergekommenen Orient, wo ich Willkür durch Recht, Tyrannei durch Gerechtigkeit und Fanatismus durch Toleranz ersetzen möchte«, das war al-Afghanis Programm.
Seine islamische Reformation war durchaus liberal. Wie Luther nutzte er die modernen Medien seiner Zeit und warb für eine Bildungsrevolution. »Der wahre Geist des Koran steht vollkommen im Einklang mit modernen Freiheiten«, daran glaubte er. Den Grund für die muslimische Misere sah al-Afghani in der Verunreinigung des Islams, auch er wollte wie sein Vorbild Luther zurück zu den Quellen. Doch der Kalif in Istanbul lies den Reformer ebenso wie die britischen Kolonialherren aus dem Land werfen. Eine Chance blieb ungenutzt.
So verhärteten sich die Fronten, aber der Funken war in der Welt. Al-Afghanis Schüler gründeten 1928 die Muslimbruderschaft, seine Schriften inspirierten die Islamische Revolution im Iran. Heute gilt er als geistiger Vater des politischen Islam, der friedlichen Kämpfer für eine säkulare Demokratie – aber auch von Osama bin Laden und seinen terroristischen Nachahmern, betont der indische Autor Pankaj Mishra, Träger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung.
»Wer von der muslimischen Religionsgemeinschaft eine Reformation protestantischen Maßstabes einfordert, der darf sich über den innerislamischen Religionskrieg nicht wundern und auch nicht beschweren«, schreibt Muhammad Sameer Murtaza, Islamwissenschaftler bei der Stiftung Weltethos. »Man kommt nicht umhin, eine Parallele zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und den derzeitigen Schlachtfeldern im Irak und Syrien zu ziehen.«
Al-Afghani scheiterte mit seiner menschenfreundlichen Reformation, weil er anders als Luther keine politisch Mächtigen für sie gewinnen konnte. Das aber ändert sich gerade. Angesichts des IS-Terrors fordert der ägyptische Präsident al-Sisi – ähnlich wie der jordanische König – eine »religiöse Revolution« und »Aufklärung« im Islam. Beide sind alles andere als lupenreine Demokraten. Das aber waren Luthers Fürsten auch nicht.
Wer hätte Ihnen denn Humorlosigkeit vorzuwerfen, Verehrteste, ich bitte Sie!
Nein, ist wirklich zum Schreien komisch. Wahrhaft tiefschürfend! Und universell verwendbar. Ersetzt man in dem Text Koran durch Bibel, tauscht ein paar Namen und Begriffe gegen ein paar andere aus, dann hat man sofort die passende Gebrauchsanweisung für die gesponsorten Claqueure der modernen Kreuzzüge. Vielleicht kann sich deshalb der hiesige nicht wirklich darüber amüsieren, wer weiß? Und genau so billig lässt sich so etwas für radikale Hindus und hartleibige Zionisten und Katholiban und Scientologen und, und, und basteln. Weil die nämlich alle was Gemeinsames haben: die haben alle ihre unumstößliche, durch nichts, aber auch gar nichts zu erschütternde allgemeingültige Wahrheit gefunden und wollen der übrigen ahnungslosen Weltbevölkerung nur behilflich sein, dass diese nicht in die Irre laufe.
Da sollte man doch glatt als Dienstleister tätig werden, ähnlich wie ein Waffenhändler. Bestimmt ein lohnenswertes Geschäftsfeld, jawoll!
Wie nett, Verehrtester,
daß Sie den link aufmerksam studierten und sich wieder um eine Rezension bemühten. Gab ja sonst heute auch nichts zu eifern, nicht wahr! Leider bin ich nicht ganz so aufrecht wie Sie, daher bitte ich, mir die Stellen im NT zu nennen, wo der Tod von Kritikern und Abtrünnigen gefordert wird.
ab 2. gibt es dann Probleme, da viele hier der Bibel sowieso keine auch annähernd so große Bedeutung zumessen, wie Muslime dem Koran, so daß erstaunlicherweise sogar in Punkto Koran von aufrechten (sog.) B-Christen ähnlich wie in der eristischen Satire argumentiert wird, wir sehen es momentan z.B. an den Vorwürfen gegenüber dem Beobachter (s. 13.) Das finde ich so besonders bemerkenswert, daß manche Christen den Koran und den Islam mehr verteidigen als die Bibel und das Christentum.
Eine Frage sei noch gestattet, mit welcher Art, ähm, Waffen beabsichtigen Sie denn zu handeln?
Herzlichst
Britta
Ersteres kann ich nicht, Verehrteste, allerdings habe ich Ihre Einschränkung auch nicht vorgenommen.
Letztere These hinsichtlich des Schriftverständnisses DER Muslime und des Vergleiches mit den "VIELEN" hier empfinde ich steiler als steil, so als Wissenschaftlerin.
Ja, und der geehrte Joachim hat sich die ihm entgegen gebrachte Wertschätzung redlich und langjährig verdient. Und in Fortführung der von ihm am laufenden Bande gepflegten eigenen Logik, sehe ich das nicht als Vorwürfe, sondern als erwiesene Tatsachen. Haben Sie andere Erkenntnisse? Insofern haben Sie natürlich recht, das funktioniert in Bezug auf alle Radikalix gleichermaßen, hab´ ich doch gesagt!
Haben Sie zufällig "Lord of war" gesehen. Da stellt der Händler nach der Feststellung, dass jeder zwölfte Mensch auf der Erde eine Waffe besäße, die berechtigte Frage: "Wie bewaffnet man die anderen elf?". Da gibt´s also noch viel zu tun. Ich täte dann mal beginnen, allerdings nur mit rhetorischen, jawoll!
Lächeln!
Hach, verehrtestes Mannsbild, nun halt ich es aber nicht mehr aus. Juckte es mir doch schon seit geraumer Zeit in den manikürten Nägelchen, meinen huldvollen Gruß an Euch in die Tastatur zu streicheln. "Lord of the war" gehört zu den Lieblingsfilmen von Ares, ich persönlich kann dem hauptdarstellenden Bübchen, Nicolas Cage, nicht viel abgewinnen. Nach solchen Machwerken der Römer der Neuzeit ist Ares zu nichts mehr zu gebrauchen, jedenfalls zu nichts, was mir Spaß machen würde... Auch die rhethorische Bewaffnung ist nicht so nach meinem Gustos. Da jedoch Sex von den Zwölfen nicht zum starken Geschlecht gerechnet werden können, sollte ich sie vielleicht mal wieder an die Waffen der Frau erinnern. Bei Lysistrata klappte das ja damals prima. Ob diese Methode noch wirkt, heutige Helden auf Normalmaß zu bringen? Wäre doch eine prima Lösung für Krisenherde der Welt. Ihr hättet doch sicher nichts gegen einen Testlauf an Eurer Holdesten?!
Die allerhuldvollsten Grüße von der Expertin für NächstInnenliebe
Aphrodite 2.0
Ein Präsent für Sie, Verehrtester. Hübsche Metapher, finden Sie nicht auch?
https://m.youtube.com/watch?v=2VbYZDohsHk
Selbstverständlich, Verehrteste, damit können Sie mir immer eine Freude machen, mit den Addams. Mit denen habe ich schon vor Jahren meine Nachkommenschaft versaut, so dass die dem Geschwänzten auch nicht so ganz richtigen Respekt entgegenbringen.
Köstlich doch der Turkey mit dem "Esst mich!", gell?
Also artigstes Dankeschön, jawoll!
Seiten
Impressionen Frühjahrssynode 2024
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.
Diskutieren Sie mit