Wird das Mittelmeer zum Massengrab? 2013 vor Lampedusa waren es etwa 390 Tote auf ein Mal. Der Name der Insel wurde zum Synonym. Jetzt beim zweiten Unglück sind es in einer Woche womöglich über 900 Ertrunkene. Das Flüchtlingsdrama nimmt immer schrecklichere Dimensionen an. Sind es tausend seit Jahresbeginn oder mehr? Nicht einmal genaue Zahlen kennen wir. Ferne, anonyme Opfer. Ein Glück, Deutsche waren nicht unter ihnen. Statt menschlich ist unser Mitleid, unsere Trauer europäisch beschränkt.
Ja, da verdienen skrupellose Schlepper viel Geld. Solche Verbrecher zu bekämpfen, mag eine nötige Sofortmaßnahme sein, eine Lösung aber nicht. Weil sie bei Symptomen ansetzt, nicht bei Ursachen. Schlepperbanden entstehen, weil der Bedarf extreme Größe angenommen hat. Kriege, bewaffnete Konflikte sind ein Grund, nicht der einzige. Politische Verfolgung ebenfalls. Insofern können Asylverfahren nur ein Trostpflaster auf eine immer größer werdende Wunde sein.
Was den Menschen fehlt, ist eine Lebensperspektive. Berufsausbildung, zumindest eine Möglichkeit, den Lebensunterhalt zu verdienen. Sie ihnen in den Heimatländern zu schaffen, ist langwierig. Aber man sollte wenigstens damit beginnen.
Einstweilen können wir Flüchtlinge, die es bis hierher schaffen, wenigstens wie Menschen behandeln. Aus welchen Gründen auch immer sie kommen. Geduldig Konflikte lösen und ertragen, die natürlich unter diesen Verzweifelten in ihrer Ausnahmesituation in Heimen ausbrechen. Angesichts der tatsächlichen Flüchtlingskatastrophe wirken solche Probleme läppisch. Wer daraus auf Demonstrationen fremdenfeindliche Stimmung macht, muss sich menschenverachtenden Zynismus vorwerfen lassen.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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