Der Brandbeschleuniger
Der Terroranschlag von Paris macht Angst und ratlos, die Spirale der Gewalt scheint sich zu drehen - doch wir können etwas dagegen tun![](https://www.sonntag-sachsen.de/sites/default/files/styles/article/public/field/image/charlie-hebdo-anschlag.jpg?itok=zJfzMuyN)
Die Sache ist natürlich monströs. Ein kaltblütiger Terror-Anschlag auf eine Pariser Zeitungsredaktion, zwölf Tote, im Namen Allahs. Was für eine Gewalt, was für eine Gotteslästerung. Und was für eine Brandfackel, die da geworfen wurde. Alle Befürchtungen der deutschen Pegida-Demonstranten, die am letzten Montag 18 000 Menschen auf die Dresdner Straßen brachten, scheinen sich zu erfüllen. Die Folgen scheinen absehbar: Noch mehr Angst vor dem Islam und dem Fremden, noch mehr Hass. Ein Brandbeschleuniger.
Denn die Wahrheit ist, nach Abklingen des Schocks mit nüchternen Augen betrachtet: Wer im Terror von Paris einen Krieg der Kulturen ausmacht, zwischen Abendland und Morgenland oder gar Muslimen und Christen, der schafft diesen Krieg erst, den er doch zu verhindern meint. Denn zum Glück gibt es ihn noch nicht. Die wahre Front verläuft zwischen einer Minderheit religiös verblendeter und von der Gewalt der Kriege im Irak und in Syrien verbogener Fundamentalisten - und einer friedlichen muslimischen wie christlichen und atheistischen Mehrheit. Die Front verläuft zwischen einem religiösen Totalitarismus - und einer offenen, liberalen, menschenfreundlichen Gesellschaft. Die freie Presse ist eine ihrer Wächterinnen. Nun wurde sie hart getroffen.
Auch auf Pegida-Demonstrationen will man der "Lügenpresse auf die Fresse" geben. Auch dort haben viele eine freie, offene, liberale Gesellschaft mit all ihren Widersprüchen und Fehlern satt. Dabei ist genau dies das christliche Abendland, als dessen Verteidiger sich Pegida sieht. Christlich ist das Abendland, wenn es friedfertig ist. Bereit zur Offenheit, zur Nachsicht, zum Verständnis, zur Vergebung. Bereit zur Toleranz auch von Karikaturen, die wehtun können. Bereit, die andere Wange hinzuhalten, um sich treu zu bleiben. Wie schmerzhaft dies sein kann, hat Paris gezeigt.
Und doch: Würde das Abendland sich nun verbunkern, die Fremden verteufeln, seine Freiheiten einschränken, hartherzig werden - es würde sein Inneres verlieren. Darum geht es jetzt. Es liegt in unserer Hand.
+ 18.18 Uhr ++ In der Feuerbachstraße fliegen gerade Flaschen und Steine ind Böller. Polizei setzt Pfefferspray ein.
++ 18.12 Uhr ++ In der Feuerbachstraße hat die Polizei etwa 100 Gegendemonstranten festgesetzt, die auf den Stadionvorplatz wollten. Diese versuchten den Kessel zu durchbrechen. Stöcke flogen. Die Polizei drängt die Protestierer zurück.
18.32 Uhr ++ Bei der Legida-Demo sind es bislang 2000 Teilnehmer.
Der linke Mob randaliert:
++ 18.49 ++ In Höhe der Thomasiusstraße hat die Polizei die durchgebrochenen Demonstranten wohl stoppen können.
++ 18.48 Uhr ++ 2500 Leute bei Legida. Die Zugänge werden von Gegendemonstranten blockiert. Polizei kann Legida-Demonstranten und Protestierer kaum mehr trennen.
++ 18.43 Uhr ++ Im Ranstädter Steinweg durchbrechen Gegendemonstranten die Polizeikette und rennen Richtung Waldstraßenviertel.
++ 18.42 Uhr ++ An der Ecke Friedrich-Ebert- und Max-Planck-Straße trennt die Polizei Schwarzen Block und Pegida-Anhänger mit Zäunen.
Mein lieber Herr Gesangsverein,
damit Sie nicht nur die No-Legida über den Ticker kennenlernen, mal 'n paar Anregungen zum sachgemäßen Beobachten:
- Die Feuerbachstraße, der Ranstädter Steinweg, die Thomasius-Straße und die Max-Planck-Straße gehörten nicht zu den ausgewiesenen Stermarschrouten. Die dort Anwesenden waren kein Teil der friedvollen Demo.
- Sie, Herr Beobachter, machen, wie andere, den Fehler, den Schwarzen Block als einen Teil von Antifa - oder gar als Teil der friedlichen No-Legida-Demo - anzusehen. Das ist ein Irrtum, so wie vor kurzem hier im Trödt der Überfall Schwarzvermummter auf eine Polizeistation in Leipzig selbstverständlich der Antifa in die Schuhe geschoben und sogar im Stile von PI von einer Verwüstung der Station gesprochen wurde. (Das ist eben die Un-QualitätsPresse!). Ich rechne doch auch nicht Pro Köln automatisch zu Kögida!
Damit Sie alles im rechten Licht sehen können, hier noch ein paar Bemerkungen zu Pegida-Dresden:
- Der seltsame Trauermarsch von Pegida in Dresden
Dresden. Ausnahmezustand am Montagabend in der Dresdner Innenstadt. Zahlreiche Pegida-Anhänger aus mehreren Bundesländern kamen laut Polizei zusammen und liefen ihre Route von der Lingnerallee aus über den Külz-Ring zum Postplatz und wieder zurück zur Lingnerallee. Der angekündigte und großflächig kritisierte „Trauermarsch“ geriet dabei aber zur Farce: Johlend, klatschend und pöbelnd „trauerten“ zahlreiche der Pegida-Teilnehmer auf den Straßen der Stadt.Dresden.
- Getöteter Flüchtling in Dresden: - Berichte über Hakenkreuz
Dresden. Nach dem gewaltsamen Tod des Asylbewerbers Khaled I. in Dresden laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. „Die ganze Maschinerie, die Staatsanwaltschaft und Polizei zur Verfügung haben, wird aufgeboten“, sagte Staatsanwalt Lorenz Haase am Donnerstag in Dresden. Dazu gehöre unter anderem die Auswertung von Videomaterial aus Bussen und Bahnen sowie die Befragung von Zeugen.
Der Flüchtling aus Eritrea wurde am Dienstagmorgen tot vor seinem Wohnhaus in einer Plattenbausiedlung im Stadtteil Leubnitz-Neuostra gefunden. Laut Staatsanwaltschaft starb der 20-Jährige durch Messerstiche in Hals und Brust. Die Behörde ermittelt wegen Totschlags.
„Flüchtlinge in dieser Stadt haben Angst“, erklärte eine Sprecherin der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Sachsen, deren Mitarbeiter den 20-Jährigen sowie dessen sieben Mitbewohner aus Eritrea bisher betreut haben. In der vergangenen Woche habe ein Kollege von Tritten gegen die Wohnungstür der Asylbewerber sowie von Hakenkreuz-Schmierereien im Hausflur berichtet. Laut eines Berichts des britischen Guardian sei das Nazi-Symbol wenige Tage vor dem Tod von Khaled I. in der zweiten Etage des Flüchtlingheims aufgetaucht. Darunter soll gestanden haben: "Wir kriegen Euch alle".
LVZ-Online
- In Dresden wächst die Sorge um eine Eskalation bei Aufzügen der islamkritischen Pegida-Bewegung. „Dresdens Polizeipräsident Dieter Kroll sieht ein hohes Gewaltpotenzial von 500 bis 700 Leuten bei den Pegida-Demonstrationen in Dresden, das nur noch schwer durch die Polizei unter Kontrolle zu bringen ist. "
LVZ-Online, 15.01.2015, 15:20 Uhr
Mit verstörtem Gruß
JoLeh
Haben sie die Beiträge aus dem ND? Sehr geschickt (eher genauso ungeschickt wie früher!)gemacht, auch die unerschwelligen Andeutugen.
Da kann es schon zu Verstörungen kommen!
P.S. Stimmt ja, es ist schlimm und mit nichts zu rechtfertigen, was da passiert, auf (teilweise)beiden Seiten. Aber trotzdem siehe oben!
Nöö - oder? Das kann doch nicht wahr sein!!! -
Da schreibe ich die Quelle hin: LVZ online. Und weil er die Wahrheit nicht ertragen kann, verarscht er sich selbst und stellt sein riesiges Feindbild, diesmal ND, davor. So kann man sich auch um die Wahrheit drücken. (Meine damals Fünfjährige drückte sich auch so um die Wahrheit: Das war die Minna - so hieß ihre Puppe). -
Und Sie werfen anderen das Verhalten der drei Affen vor? Das kann doch nicht wahr sein!!! Nöö - oder?
Laut LVZ:
Ausschreitungen in der Feuerbachstraße
Liebe Mitchristen!
Früher sangen wir mit P. Janssens: "Wir können nicht schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben". Und so ist es mir heute:
Unser Abend begann mit einem Friedensgebet in der Nikolaikirche. Mehr als 1.750 Menschen hatten sich unter dem Motto "Willkommen in Leipzig - eine weltoffenen Stadt der Vielfalt" zum Gebet einladen lassen. Dabei wurde auch mit Ev.-Luth. Kirche, Röm.. Kath. Kirche und deren Werken christlicher Liebestätigkeit (Caritas-Verband und Diakonisches Werk) die"Ökumenische Flüchtlingshilfe Leipzig" gegründet.
Der Superintendent hat sehr aktuell gepredigt zu Jesu Wort: "Was ihr getan habt einem meiner geringsten Brüder, das habt Ihr mir getan." (Ich werde den SONNTAG bitten, die Predigt im Internet erhältlich zu machen - sie hat es verdient! Und sie ist keinem "Zeitgeist" unterlegen.)
Und als dann mit etwa tausendachthundert Stimmen das Vaterunser gebetet und aus ebensovielen Kehlen die Bitte erscholl "Komm, Herr, segne uns, das wir uns nicht trennen...", stand mir dann doch das Wasser in den Augen, und ich dankte Gott, dass ER in so vielen Herzen zu Hause ist.
Der Ausgang aus der Kirche ging sehr langsam vor sich, weil der Nikolaikirchhof mit tausenden Menschen, Ihren Lichtern, Transparenten und Plakaten zugestellt war. (Es war wie zu den Oktobertagen '89, nur dass da keine Stasi herumrannte und die Transparente herunterriss. - Ich war da ja Verwaltungsleiter der Nikolaigemeinde und habe alles sehr, sehr hautnah miterlebt. Deshalb entschuldigt bitte meine VergangenheitsErinnerung!). Die Bitte um Friedfertigkeit, die vom Oberbürgermeister Leipzigs im Friedensgebet ausgesprochen wurde, gelangte in viele offene Ohren: Auf dem Spaziergang von der Nikolaikirche zum Waldplatz habe ich keine böse Ausfälligkeit gehört. Bis zum Waldplatz bin ich leider nicht gekommen; und so ging es auch den Wanderern in anderen Strängen des Sternmarschs: 100 m vorm Waldplatz war Schluss, alles zu. Die Stadt hatte sich bei der Einschätzung der weltoffenen Bürger maßlos unterschätzt. Wir hätten das Stadion gebraucht.
Mit richtigem Glücksgefühl im Herzen bin ich dann umgekehrt und nach Hause gefahren; noch ist Deutschland nicht verloren!
Johannes Lehnert
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