In Berlin steht nicht nur vor jeder Synagoge mindestens ein Polizist mit Maschinengewehr, sondern vor jeder jüdischen Einrichtung, sogar vor dem Jüdischen Museum, das eigentlich nur die Geschichte des Judentums in Deutschland darstellen will. Ist das normal? Nein, das ist natürlich überhaupt nicht normal, denn vor keiner christlichen Kirche hierzulande müssen Posten mit Maschinengewehren stehen.
Manche meinen in Reaktion auf den versuchten Terroranschlag auf die Synagoge von Halle, dass man einfach nur die Polizeipräsenz verstärken müsse. Andere meinen, es gäbe in jeder Gesellschaft einen antisemitischen Bodensatz, den man so hinnehmen müsse. Gewaltbereite Rechtsextreme seien eben nicht zu stoppen. Ich glaube das alles inzwischen nicht mehr und bin der Ansicht, dass wir unsere Anstrengungen gegen den Antisemitismus deutlich verstärken müssen. Und ich bin überzeugt, dass wir zunächst im eigenen Hause aufräumen sollten: Denn es gibt in den christlichen Kirchen nicht nur eine unselige Tradition der Judenfeindschaft, sondern nach wie vor schlimme Entgleisungen. Gegenüber solchen absurden Positionen müssen wir in der Kirche noch viel mehr betonen, dass das Judentum gar nichts Fremdes hat, sondern das von Gott erwählte Volk ist, aus dem unser Herr und Heiland stammt. Wer dieses Volk angreift, greift auch die Christen an. Wer die Hebräische Bibel für einen fremden Text erklärt, entfremdet sich auch vom Christentum. Durch die Ereignisse von Halle ist hoffentlich nun noch mehr Menschen deutlich geworden, was man schon hätte seit Jahren sehen können – Christenmenschen gehören an die Seite ihrer jüdischen Geschwister.
Reste einer Synagoge sichern
In Plauen will das Projekt »Bruchstelle 1938« an die jüdische Geschichte der Stadt erinnern Mehr lesen Sie im Digital-Abo- Mitarbeiter/innen (m/w/d) Ökumenische Sozialstation Leipzig
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