Bislang 48 Missbrauchsfälle in Landeskirche bekannt
Landessynode erhält Zwischenbericht zu sexualisierter Gewalt: Von 48 Fällen allein 33 im Zusammenhang mit früherem Jugendwart StröerIn der sächsischen Landeskirche sind laut einem Zwischenbericht bislang 48 Fälle sexuellen Missbrauchs bekannt. Allein 33 Fälle stünden im Zusammenhang mit dem langjährigen Jugendwart und Diakon Kurt Ströer (1921–1913), sagte der Präsident des sächsischen Landeskirchenamtes, Hans-Peter Vollbach, am Sonntag in Dresden auf der Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. 2020 hatte die Landeskirche eigens dafür eine unabhängige Kommission eingerichtet.
Die Taten um Ströer sollen sich demnach in den 1960er- und 1970er-Jahren ereignet haben. Der Fall war 2021 öffentlich geworden. Bereits seit 2019 sind zudem Fälle sexuellen Missbrauchs in der erzgebirgischen Kirchgemeinde Pobershau bekannt. Zunächst hatten drei Frauen über sexuelle Gewalt aus den Jahren 1995 bis 1999 berichtet. Landesbischof Tobias Bilz hatte Fehler der Kirche bei der Aufarbeitung eingeräumt. Strafrechtlich sind die Übergriffe verjährt.
Im Dresdner Landeskirchenamt wurde inzwischen eine Ansprechstelle für Personen eingerichtet, die von sexualisierter Gewalt durch Mitarbeitende der Landeskirche betroffen sind. Sie erhalten laut Vollbach Informationen und Beratung zu Anerkennungs- und Unterstützungsleistungen. Außerdem hätten bisher zehn Personen eine seelsorgerliche Begleitung angenommen. Zudem gebe es eine Meldestelle für Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt.
Für 2023 kündigte Vollbach an, die Stelle einer oder eines landeskirchlichen Präventionsbeauftragten einrichten zu wollen. Die Synode tagt noch bis Montag in Dresden. Am Sonntag sollte der Haushalt für 2023 beschlossen werden.
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