Gedenkgottesdienst für Gerald Stier
Ehemaliger Landeskirchenmusikdirektor Sachsens ist im Alter von 81 Jahren verstorben – Gedenkgottesdienst am 13. April in Dresden-PlauenDer frühere Landeskirchenmusikdirektor Gerald Stier ist am 7. April im Alter von 81 Jahren in Dresden gestorben. Das teilt das Landeskirchenamt mit. Stier habe sich Zeit seines Lebens mit Energie, Kraft und Liebe für die Pflege und Erhaltung der Kirchenmusik in der Landeskirche eingesetzt, würdigte sein Amtsnachfolger Markus Leidenberger dessen Einsatz. Dabei war Gerald Stier bis zu seinem Ruhestand 2004 nicht nur als Landeskirchenmusikdirektor tätig. Er nahm zugleich die kirchenmusikalischen Aufgaben an der Auferstehungskirche in Dresden-Plauen wahr, wo er schon vor seiner Berufung 1992 über 40 Jahre lang musikalisch gewirkt hatte. Ein Gedenkgottesdienst findet am 13. April 10 Uhr in der Auferstehungskirchgemeinde in Dresden-Plauen statt.
Stier wurde 1940 im sächsischen Rathendorf bei Geithain geboren und besuchte nach seiner Schulzeit das Seminar für kirchlichen Dienst im märkischen Dahme. 1958 legte er dort seine C-Prüfung ab und begann danach ein Kirchenmusikstudium in Halle. Anschließend war er bei der Taborgemeinde Leipzig und in Ebersbach/Tautenhain bei Geithain tätig. Seine Lebensstellung habe er noch im gleichen Jahr in der Auferstehungskirche Dresden-Plauen gefunden, heißt es vom Landeskirchenamt.
1976 wurde Gerald Stier zum Kirchenmusikdirektor im damaligen Kirchenbezirk Dresden-West ernannt, bevor er die Funktion des obersten kirchenmusikalischen Fachberaters innerhalb der sächsischen Landeskirche in Nachfolge von Hans-Joachim Schwinger übernahm. Seitens des Freistaates Sachsen war Stier auch Mitglied im Beratungsgremium der 24 Kultursenatoren. Dem Dresdner Kreuzchor war er eng verbunden und unterrichtete Kruzianer im Orgelspiel. Er habe sich gern dem Nachwuchs in der kirchenmusikalischen D-Ausbildung gewidmet, so das Landeskirchenamt.
Gerald Stier veröffentlichte ein Heft mit Kinderchorsätzen unter dem Titel »Ich sing wie der kleine Vogel singt« sowie einen Band Choralvorspiele der Familie Stier. Die Herausgabe weiterer Kinderchor- und Chorhefte folgten: »Gib uns Frieden jeden Tag«, ein Heft für Kinderchöre; »Bewahre uns Gott«, Heft für Jugend und Kantoreichöre; Advents- und Weihnachtslieder mit 21 Sätzen für drei bis vier Blockflöten und die Veröffentlichungen »Erhalt uns Herr bei deinem Wort«, eine Motette für vier- bis fünfstimmigen Chor und die Choralkantate von Stier »Mit Freuden zart« für vierstimmigen Chor und Orgel.
In der Auferstehungskirchgemeinde leitete Stier eine Kantorei mit 70 Sängerinnen und Sängern, die den Gottesdienst mitgestaltete, die aber auch mit (weltlichen) Serenaden, und mindestens zweimal im Jahr in Konzerten mit chorsinfonischen Werken wie Weihnachtoratorien, Passionen und Messen auftrat. Nachfolger von Gerald Stier wurde 2004 der jetzige Landeskirchenmusikdirektor Markus Leidenberger.
Der Landeskirchenmusikdirektor der sächsischen Landeskirche ist beauftragt, die Fachaufsicht über die sächsischen Kirchenmusikdirektoren in den Kirchenbezirken (Ephorien) wahrzunehmen und diese in ihrem Dienst zu beraten. Er ist Vorsitzender der Prüfungskommission an der Hochschule für Kirchenmusik in Dresden und nimmt an Sitzungen des Werkrats des sächsischen Kirchenchorwerkes teil. Im Landesposaunenrat ist er stimmberechtigtes Mitglied. Derzeit ist der amtierende Landeskirchenmusikdirektor als gewähltes Mitglied im Präsidium des Sächsischen Musikrates und berufenes Mitglied in der Ständigen Konferenz für Kirchenmusik der EKD und der Arbeitsstelle Kirchenmusik.
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