Neue Corona-Verordnung: Sachsen setzt auf Tests
Sachsen will sich bei den Pandemie-Maßnahmen noch weniger an der Inzidenz, sondern an den Corona-Patienten in Krankenhäusern orientieren. Doch auch hier ist der Höchstwert wohl schon nach Ostern erreicht. Hoffnung setzt der Freistaat auf mehr Tests.
Deutlich mehr Tests, eine teils ausgeweitete Maskenpflicht, weniger Orientierung an der Sieben-Tage-Inzidenz: So will Sachsen die weiter steigenden Corona-Zahlen in den Griff kriegen. Laut der neuen Schutzverordnung, die ab Donnerstag gilt, müssen sich Arbeitnehmer und Selbstständige mit Kundenkontakt künftig zweimal statt bisher nur einmal pro Woche testen lassen, wie Landesgesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Dresden ankündigte.
Auch Kunden sowie Besucher von Geschäften, Zoos, Gedenkstätten, Friseuren und weiteren geöffneten Einrichtungen benötigen demnach künftig ein tagesaktuelles, negatives Testergebnis. In Fußgängerzonen gilt bald landesweit von 6 bis 24 Uhr eine Maskenpflicht. Zugleich wird die zulässige Höchstzahl der Besucherinnen und Besuchern auf Hochzeiten und Beerdigungen auf 20 erhöht.
An den Schulen soll nach Ostern ebenfalls jeder Beschäftigte sowie jede Schülerin und jeder Schüler zweimal in der Woche auf das Virus getestet werden - zusätzlich auch an den Grundschulen. Zudem gelte dann schon ab der fünften Jahrgangsstufe eine Maskenpflicht, sagte Kultusminister Christian Piwarz (CDU). Offen gehalten werden sollen Schulen und Kitas demnach nach den Ferien auch dann, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz der neuen Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche die 100 überschreitet.
Dies gilt laut der neuen Verordnung auch für andere Bereiche. So ist es laut Köpping ab dem 6. April Landkreisen und kreisfreien Städten überlassen, ob sie auch "inzidenzunabhängig" Besucher in Museen, Zoos, Gedenkstätten, Galerien, botanischen Gärten sowie "Click and Meet"-Angebote im Einzelhandel erlauben. Voraussetzung ist jeweils die Vorlage eines tagesaktuellen, negativen Corona-Tests.
Die Rücknahme von Corona-Beschränkungen richtet sich demnach künftig an einem anderen Wert aus: So darf die Zahl der Corona-Patienten, die auf der Normalstation eines sächsischen Krankenhauses liegen, 1.300 nicht überschreiten. Laut einer aktuellen Prognose werde dieser Wert um den 11. April erreicht, sofern sich der Trend steigender Neuinfektionen nicht ändere, warnte Köpping. Die Lage sei "weiter beunruhigend", betonte sie.
Die sachsenweite Inzidenz lag demnach am Dienstag knapp unter 200. Jedoch gab es mit Leipzig nur noch eine Region mit einem Wert von unter 100. In Zwickau, Nordsachsen und im Erzgebirge liege die Inzidenz indes "deutlich über 200", im Vogtland deutlich über 400.
Zugleich sei der Freistaat mit einem Anteil von mehr als neun Prozent an der Bevölkerung bundesweit Spitzenreiter bei den verabreichten Zweitdosen von Corona-Impfstoff, sagte Köpping: "Nirgendwo sind mehr Menschen anteilig komplett durchgeimpft als in Sachsen." Im April sollen demnach mehr als 700.000 weitere Dosen geliefert werden und damit mehr, als bislang insgesamt verimpft worden seien.
Zugleich stellte Köpping in Aussicht, dass "in den nächsten Tagen" auch die Lehrer der berufsbildenden und weiterführenden Schulen in die Impfkampagne einbezogen werden. Aufgrund der hohen Inzidenzzahlen lasse die Impfverordnung dies zu, erklärte sie. Bislang konnten sich im Freistaat nur die Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen gegen das Coronvirus impfen lassen.
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