Für den Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai rufen zivilgesellschaftliche Gruppen in Leipzig dazu auf, die Stolpersteine in Erinnerung an NS-Opfer zu säubern. Man habe diese Aktionsform gewählt, da sie sich gut mit dem Infektionsschutz in der Corona-Krise vereinbaren lasse, erklärten der Verein Erich-Zeigner-Haus und das Aktionsnetzwerk "Leipzig nimmt Platz" am Dienstag. So sei trotz ausfallender Gedenkveranstaltungen ein würdiges Erinnern möglich.
Eine gemeinsame Putzaktion sei am Nachmittag des 8. Mai am Gedenkstein für Kurt Günther im Stadtteil Reudnitz-Thonberg geplant. Das SPD- und Gewerkschaftsmitglied war 1940 im Konzentrationslager Buchenwald von den Nationalsozialisten ermordet worden. Europaweit erinnern Zehntausende der golden schimmernden Gedenksteine im Straßenpflaster an Menschen, die der NS-Diktatur zum Opfer fielen.
"Wir möchten diesen Tag nutzen, um gemeinsam die Stolpersteine in Leipzig zu reinigen, die allen Opfern der NS-Diktatur gewidmet sind", sagte Marie Müser von der Grünen Jugend Leipzig. Henry Lewkowitz vom Erich-Zeigner-Haus e.V. ergänzte, das Bewusstsein für die Vergangenheit begründe die Notwendigkeit für öffentliches Eintreten für Demokratie, Weltoffenheit und Zivilcourage.
Der 8. Mai 1945 mit der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation durch die Wehrmacht markiert das Ende der Hitler-Diktatur und des Zweiten Weltkriegs in Europa. Er wird in vielen Ländern Europas als Gedenktag begangen und jährt sich 2020 zum 75. Mal. Das Leipziger Aktionsnetzwerk forderte, den 8. Mai bundesweit zum gesetzlichen Feiertag zu erklären.
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