Hallo Leser,
auf Ihren Beitrag von Gestern, 11:44 Uhr, kann ich nur antworten:
Meine Oma war bekannt für ihre heftigen Sprüche. Einer davon lautete: Junge, schließe nie von dir selbst auf andere.
Konnte ich Ihnen helfen?
Herzlichst
Thomas aus Leipzig
Asyl im Pfarrhaus
Sachsen braucht tausende Wohnungen für Flüchtlinge. Kirchgemeinden haben viele Räume – doch oft stehen einer Vermietung Hindernisse im Wege.Als der Vorstand der Leipziger Peterskirchgemeinde Anfang des Jahres beschloss, die freie Wohnung im Pfarrhaus an Flüchtlinge zu vermieten, schien die Sache gut und klar. Einfach aber wurde sie nicht. Sie hätte da schon eine bedürftige syrische Familie, habe eine Mitarbeiterin des Sozialamtes damals der Gemeinde geantwortet, erinnert sich Pfarrer Andreas Dohrn – aber die könne leider nicht bei der Kirche einziehen. Denn das seien Muslime. »Ich habe kein biblisches Buch, in dem das verboten wird«, erwiderte der Pfarrer.
Seit Juni wohnt die zwölfköpfige Familie Mohammad aus Syrien jetzt in der über 150 Quadratmeter großen Pfarrhauswohnung gegenüber der Peterskirche. »Unsere Erfahrungen sind tiefenentspannt«, sagt Pfarrer Andreas Dohrn über seine neuen Nachbarn. Es gab ein Willkommensfest mit syrischen Kebab-Spießen im Hof und die deutsche Mülltrennung wird auf Arabisch erklärt.
Der Weg bis dahin führte durch ein Dickicht an Behörden und Genehmigungen – aber er gelang mit viel gutem Willen. Um ihn auch anderen Flüchtlingen zu eröffnen, hob Pfarrer Andreas Dohrn Anfang Oktober zusammen mit anderen Christen und Wohnungsexperten eine Internetplattform aus der Taufe, auf der Asylbewerber mit Bleibeperspektive, Vermieter und Helfer unkompliziert zueinander finden können. Zwei private Hausbesitzer, eine große Wohnungsgenossenschaft und 15 Dolmetscher hätten schon in den ersten Tagen ihre Kooperation zugesagt, sagt Andreas Dohrn.
Doch die preiswerten Wohnungen werden gerade in den wachsenden Großstädten immer knapper. Die nächste Herausforderung. Da ist auch die Landeskirche mit ihren 3200 Mieteinheiten gefragt. In einem Brief hat sie ihre Gemeinden kürzlich gebeten, über Vermietungsmöglichkeiten an Flüchtlinge »gründlich zu beraten«.
Eine Woche nach dem Aufruf Ende September zählt der Baudezernent des Landeskirchenamtes, Oberlandeskirchenrat Jörg Teichmann, fünf positive Rückmeldungen. Zehn Kirchgemeinden hätten schon zuvor Wohnraum für Flüchtlingsfamilien zur Verfügung gestellt. Dieses überschaubare Angebot erklärt Teichmann einerseits mit dem »gegenwärtig nur äußerst geringen Leerstand« in kirchlichen Wohnungen – vor allem in den Städten. Andererseits ist da das Geld.
»Es können Hinderungsgründe wirtschaftlicher Art entstehen, wenn vorhandene Wohnungen zur Herstellung der Bezugsfähigkeit erst sehr aufwändig saniert werden müssen, aber die erzielbaren Mieteinnahmen nicht ausreichen, um die investierten Bausummen zu refinanzieren und die Rücklagenbildung zur Substanzerhaltung zu ermöglichen«, so der kirchliche Baudezernent. Hinzu kommt, dass Pfarrhauswohnungen oft sehr groß sind. Da schrammt die Miete mitunter die Grenze, die Landkreise, Kommunen oder Jobcenter zu zahlen bereit sind, hat auch der Ausländerbeauftragte der Landeskirche Albrecht Engelmann erfahren. Und mitunter gebe es auch Widerstand bei Nachbarn im Ort.
Die Arbeitsgemeinschaft Christliche Freizeitheime in Sachsen hat ihre Mitglieder aufgerufen, zusammen mit den Kommunen die Aufnahme von Asylbewerbern zu prüfen, sagt ihr Leiter Rüdiger Steinke. So beherberge ein Rüstzeitheim seit einer Woche in Kooperation mit der Diakonie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Auch das Landesjugendpfarramt würde in seiner Bildungsstätte auf dem Weißen Hirsch in Dresden zehn Plätze für junge Flüchtlinge schaffen, so Steinke – nur fehle bisher ein Betreiber für die sozialpädagogische Betreuung.
Von Landräten und aus Ministerien hört der Ausländerbeauftragte der Landeskirche Albrecht Engelmann eines ganz klar: Auch der Staat zählt bei der Aufnahme der tausenden Flüchtlinge auf die Kirche.
Was mich so maßlos ärgert ist:
Angeblich zahlen die "Flüchtlinge" für ihre Flucht. Es gibt da im WWW unterschiedliche Zahlen, bleiben wir einfach bei 3.000 $.Bei neun Leuten sind das rund 27.000 $.
Woher haben die denn das Geld?
Noch mehr "kotzt" mich an: Es gibt in den Lagern Übergriffe auf Christen! Verschiedene Politiker fordern daher eine Trennung nach Herkunft, zu Deutsch, eine Selektierung!
Und warum muß nun ausgerechnet sein mohammedanische Familie aufgenommen werden? Gibt es in den Lagern keine Christen?
Trotzdem, oder gerade deswegen,
Herzlichst
Thomas aus Leipzig
Das liegt an der humanitären Verantwortung, die wir alle haben - und Kirche im Besonderen hat. Wie der Begriff schon sagt, geht es hier um eine Verantwortung Menschen gegenüber. Und diese ist gegenüber Muslimen und Christen, Atheisten, Agnostikern und allen anderen exakt gleich groß. Religion ist kein Entscheidungskriterium dafür, ob jemand ein Dach über dem Kopf braucht und das Recht auf ein menschenwürdiges Leben hat.
Deshalb haben wir uns bewusst dafur entschieden die Wohnung an die Menschen zu vergeben, bei denen die Dringlichkeit objektiv am höchsten ist.
Verehrte Frau Corinna,
bitte verraten Sie doch dem geschätzten Publikum, wer zahlt die Miete für die Wohnung.
Herzlichst
Thomas aus Leipzig
Das Jobcenter.
Und wo nehmen die das Geld her?
Danke, also ich und die vielen arbeitenden Menschen über ihre Sozialabgaben und Steuern.
Nein, Steuern von Asylgegnern fließen alle in den Bau des neuen Hauptstadtflughafens. Ob Ihnen die Vorstellung besser gefällt überlasse ich ganz Ihnen. Meine Steuern jedenfalls werden - auch - dazu verwendet, Bedürftigen zu helfen. Das freut mich. Ich gebe es gern.
Ich habe 2 Hühner "gegeben"! (Das freut mich nicht!)
Ihre Antwort verwundert mich jetzt schon etwas. Woher haben Sie Kenntnis, daß ich ein Asylgegner bin? Ich unterliege den Grundgesetz genau so, wie Sie! Es wird leider von Menschen ohne ausreichende Bildung öfters als Verfassung bezeichnet, aber das nur so nebenbei.
Im GG ist die Asylfrage ganz eindeutig geregelt, es ist ein Asyl aus politischen Gründen. Für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten haben wir die Haager Landkriegsordnung oder die Genfer Konventionen. Aus Gründen, die ich nicht kenne, werden beide Dinge bewußt oder unbewußt vermischt.
Und weil niemand, ich betone niemand, auf dieser Welt in einem rechtsfreien Land lebt, regelt diese Ordnung was passiert, wenn Menschen aus Kriegsgebieten fliehen müssen, bitte einfach einmal nachlesen.
Demnach sollen die Menschen in ihren Nachbarländern Aufnahme finden. Damit das für die Nachbarländer nicht zum Chaos wird, haben wir einen UN-Hochkommissar für Flüchtlinge. Der und seine Organisation sind zuständig für eine menschenwürdige und angemessene Unterbringung. Und es gibt diese UN-Lager in den Nachbarländern tatsächlich!
Jetzt ist nun Ihre Gemeinde der Auffassung, wir wollen mehr helfen, als andere. Dann rufen Sie, und ich gehe mal davon aus, daß Sie der KV-Vorsitzende sind, in Berlin bei der zuständigen Behörde an und teilen mit, wir möchten eine Flüchtlingsfamilie aus dem Bürgerkriegsgebiet aufnehmen. Neben Ihnen gibt es noch weitere Menschen, die aufnehmen wollen. Es kommt eine Summe von 60.000 Menschen zusammen. Berlin ruft jetzt bei der UNO an und teilt das mit. Der Flüchtlingskommissar sucht diese Menschen aus, die fahren zum nächsten Flughafen und reisen ordnungsgemäß über FFM ein und kommen dann sicher bei Ihnen an!
Kein Mensch hätte auf diese Weise einen Schlepper bezahlen müssen oder ein hochseeuntaugliches Boot besteigen müssen!
Was auf diesem Weg nicht den Weg zu uns findet, ist in meinen Augen illegal.
Und dann lesen wir sehr oft von tätlichen Auseinandersetzungen in den Unterkünften zwischen Marokkanern, Sudanesen, Libyern, Tschetschenen oder Afghanen. Was ist da denn gerade dort für ein Bürgerkrieg?
Das Thema Hauptstadtflughafen werde ich jetzt nicht ausführen. Es würde ein vernichtendes Urteil für die regierenden Parteien werden.
Trotzdem, oder gerade deshalb,
Thomas aus Leipzig
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