Die Vorstandsvorsitzende der Berliner Amadeu Antonio Stiftung, Anetta Kahane, fordert mehr Solidarität mit Menschen im Ostdeutschland, die sich gegen Rechts engagieren. Der Osten dürfe nicht aufgegeben werden, selbst wenn sich hier Rechtsextremismus manifestiere, schreibt Kahane in einer Kolumne in der »Berliner Zeitung« (Montag).
Der »rechte Sog« lasse sich aber nicht aufhalten durch Beschwichtigungen oder komplizierte Erklärmodelle. Es gebe keine Berechtigung für Menschen, »rassistische und antisemitische Einstellungen zu kultivieren«. Hier müsse »eine Grenze gesetzt werden«. Stattdessen solle in ostdeutschen Bundesländern jenen stärker geholfen werden, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, fordert Kahane. Deren Engagement sei bedroht, wenn Rechtspopulisten »in Land oder Kommunen das Sagen haben«. Sollte der Osten aufgegeben werden, so warnt Kahane, könne der Rechtspopulismus vom »rechten Osten« auch nach Westdeutschland ziehen.
Bei den Kommunal- und Europawahlen am 26. Mai hat die rechtspopulistische AfD in den neuen Bundesländern deutliche Stimmgewinne verbuchen können und ist in vielen Landkreisen in Sachsen, Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt stärkste Kraft geworden.
Präses Latzel: AfD schürt Ängste und spaltet Gesellschaft
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